Das Angebot am Freudenstädter Kepler-Gymnasium soll um ein Musikprofil erweitert werden. Foto: Kepler-Gymnasium

Kepler-Gymnasium will Musik zu einem neuem Profilfach machen. Wahlmöglichkeiten der Schüler sollen ausgebaut werden.

Freudenstadt - Das Angebot am Freudenstädter Kepler-Gymnasium soll um ein Musikprofil erweitert werden. Über einen entsprechenden Antrag der Schule wird der Gemeinderat bei seiner Sitzung am Dienstag beraten.

Das zuständige Regierungspräsidium in Karlsruhe hat bereits grünes Licht für das neue Musikprofil signalisiert, denn bislang ist der Landkreis Freudenstadt so etwas wie ein weißer Fleck auf der Karte der Musikprofilschulen im Land. Das Kepler-Gymnasium wäre kreisweit die erste Schule, die ihren Schülern ein solches Profil anbieten kann.

Läuft alles nach Plan, könnten die Schüler der jetzigen siebten Klassen von diesem neuen Angebot bereits profitieren: Sie hätten am Ende dieses Schuljahrs die Wahl zwischen Naturwissenschaft und Technik (NWT), der dritten Fremdsprache und Musik als Kernfach, das vierstündig und gleichwertig zu anderen Hauptfächern wie Mathematik bis Klasse zehn weitergeführt würde. Sinnvolle, aber nicht zwingende Fortsetzung wäre in den Jahrgangsstufen elf und zwölf die Wahl des vierstündigen Kernfachs Musik bis zum Abitur.

Mit dem Zusatzprofil Musik will die Schule nicht nur größere Wahlmöglichkeiten für die Schüler anbieten, sondern auch speziellen Begabungen Rechnung tragen sowie die schulischen Ensembles stärken. Denn der Beitritt zu Chor, Orchester, Bigband oder dem Symphonischen Jugendblasorchester (SJBO) ist in diesem Profil Pflicht, ebenso das Erlernen eines Instruments.

Zugang zu Musikprofil soll allen Schülern offen stehen

Schulleiterin Perdita Toll sieht das Musikprofil auch als Förderung der musikalisch-ästhetischen Bildung im ländlichen Raum: Musikerziehung bedarf auf dem Land größerer Anstrengungen als im städtischen Bereich, meint sie, insbesondere die weiten Wege und die oft unzureichenden Verkehrsanbindungen wären oftmals eine Hürde. Wichtige Voraussetzung für das Musikprofil ist laut Toll eine gut funktionierende Musikschule vor Ort, die Einbindung der Elternschaft und die Kooperation mit allen am künstlerischen Leben Beteiligten in der Region. "Diese Voraussetzungen halten wir in Freudenstadt und am Kepler-Gymnasium für gegeben, begründet die Rektorin den Antrag und nennt darin beispielsweise die schon vorhandenen Kooperationen der Schule mit dem Schwarzwald Musikfestival, der Musik- und Kunstschule, den bei Konzerten engagierten Eltern und der Stadt Freudenstadt. Für das Kepler-Gymnasium wäre das Musikprofil ab Klasse acht gleichsam eine logische Fortsetzung der musikalischen Angebote für die Klassenstufen fünf bis sieben: Bereits jetzt verfügt das Gymnasium mit Chor- und Bläserklasse über zwei musikalische Eingangsprofile. An der Stundentafel der Unterstufe würden sich daher keine nennenswerten Änderungen ergeben.

Der Zugang zum Musikprofil ab Klasse acht soll grundsätzlich allen Schülern offen stehen, auch jenen, die nicht am Musikprofil der Unterstufe teilgenommen haben. Voraussetzung ist lediglich die Freude am Singen und Musizieren und die Bereitschaft, außerhalb der Schule ein Instrument zu erlernen oder sich in Gesang ausbilden zu lassen. Ein "Billigangebot" fürs Abitur wird das neue Profil allerdings nicht werden, so Toll: "Wir werden in diesem Bereich ein hohes Niveau fahren und Kindern eine Chance geben, die für ihre weitere Ausbildung den musischen Weg einschlagen wollen."