In Würdigung der vielfachen Verdienste um den Heimat- und Museumsverein ernannte Vorsitzender Reinhold Beck (links) bei der Mitgliederversammlung Gerhard Mauer zum Ehrenvorsitzenden des Vereins. Er zählt zu den Gründungsmitgliedern. Foto: Verein Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung über Maler Heinrich Hoffritz in Vorbereitung

Freudenstadt. Der Heimat- und Museumsverein für Stadt und Landkreis Freudenstadt ist nach wie vor auf der Suche nach geeigneten Räumen für das Museum und das Magazin sowie das Stadtarchiv.

Der Nachlass von Gerhard Hertel und seine Sammlung sind inzwischen nicht mehr im Büttnerhaus untergebracht. Derzeit werden sie mithilfe des Stadtarchivs neu geordnet und aufgelistet. Dies berichtete Vorsitzender Reinhold Beck bei der Mitgliederversammlung des Vereins in den Museumsräumen im Stadthaus.

Diese wurden dank Sanierung und Neuorientierung noch unter dem damaligen und inzwischen verstorbenen Vorsitzenden Erwin Reichert auch im vergangenen Jahr von Besuchern wieder stark frequentiert. Ihre Zahl stieg von knapp 10 000 im Jahr 2012 auf rund 12 500 im Jahr 2014.

Der Vorstand versuchte auch im vergangenen Jahr, durch Sammeln und Sichten, Ankäufe und Leihgaben sowie moderne Formen der Präsentation das Museum attraktiver zu machen und auf dem Laufenden zu halten, sagte Beck. Dazu kamen viele organisatorische Aufgaben.

Mit dem städtischen Bauamt soll die Ausstellung über David Fahrner vervollständigt werden. In seinem Rückblick erinnerte Beck an die Ausstellung mit den Museumsträgern aus Stadt und Landkreis über den Ersten Weltkrieg und an die Eröffnung der Ausstellungs-Abteilung Julius Euting mit einem Festakt. Der Verein präsentierte sich mit dem Heinrich-Schickhardt-Verein bei der Bürgermesse und unternahm einen gemeinsamen Ausflug mit dem Stadtseniorenrat. Dem Maler Heinrich Hoffritz soll 2017 eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Kreisvolkshochschule und dem Heimatverein Dornstetten gewidmet werden, sagte Beck.

Wenig Erfolg brachte ein erneutes Gespräch mit den Fledermaus-Experten des Naturschutzes: Die Besucherzeit im Luftschutzbunker beim Besucherbergwerk am ehemaligen Kurmittelhaus könne mit Rücksicht auf die Tiere nicht ausgeweitet werden, sagte Beck. Das Mitglied Kurt Breuer kritisierte das scharf. Es könne doch nicht angehen, dass ein paar wenige Fledermäuse so strikte Einschränkungen auf Dauer auslösten, sagte er.

Peter Glitza informierte in seinem Kassenbericht über solide Finanzverhältnisse des Vereins. Beim Umräumen der Hertel-Sammlung waren den Vorstandsmitgliedern Unterlagen des ehemaligen Bürgermeisters Gerhard Wolf über den Wiederaufbau Freudenstadts in die Hände gefallen.

Friedrich Zwanger, früher Leiter der Baurechtsabteilung im Rathaus, referierte anhand dieser Unterlagen, die sich auch im Buch "Stadtgestalt und Heimatgefühl" wiederfinden, über den Wiederaufbau.

Erstaunlich an Zwangers Vortrag war seine Erkenntnis, wie findig, kreativ und ideenreich die Stadtverwaltung seinerzeit war, um den Wiederaufbau zu meistern: Sie musste Obdachlosen und Flüchtlingen eine Heimat geben und den sogenannten Abgebrannten entgegen kommen. Etwa 5000 Menschen waren damals obdachlos, rund 900 Häuser waren zerstört.