Heizkraftwerk: Anlage erzielt Rekorde

Region. Das Böblinger Restmüllheizkraftwerk ist auch 2016 wieder erfolgreich auf Rekordjagd: Noch nie wurde so viel Müll verbrannt und Energie abgegeben, teilt der der Zweckverband Restmüllheizkraftwerk Böblingen (RBB) als Betreiber mit.

Für 2016 könnten wieder neue Bestmarken vermeldet werden. Dies betreffe gleichermaßen Verbrennungsmengen, Energieverkauf (Fernwärme und Strom) sowie die Betriebszeit. Die verbrannte Jahresmüllmenge sei mit 167 340 Tonnen "das beste Ergebnis seit Beginn des Anlagenbetriebs" und liege um 20 Prozent über der ursprünglichen Auslegungsmenge. Auch die Verbrennungsmenge von Biomasse sei mit 12 199 Tonnen um 13,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. 2,4 Prozent des Naturholzes stammten aus Hildrizhausen und Altdorf, um Vorsorge gegen die Ausbreitung des asiatischen Laubholzbockkäfers zu treffen, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Müllmenge steigt

Einziger Wermutstropfen: Der Fernwärmeverkauf habe wegen Abnahmeproblemen im Dezember nur den neuen Höchstwert von knapp 216 200 Megawattstunden (MWh) und damit ein Plus von 1,8 Prozent gegenüber 2015 betragen. Die noch im November aufgestellte Prognose enthielt etwa 230 000 MWh Fernwärmeeinspeisung in die Netze der Städte Böblingen und Sindelfingen. Das angestrebte Plus von sieben Prozent habe sich "leider nicht realisieren" lassen.

Beitrag zu Klimaschutz

Zusammen mit dem ebenfalls gestiegenen Wert von 70 148 MWh Strom erzeugte der RBB insgesamt 286 345 MWh Energie. Bei den erzeugten Energiewerten entfallen auf die Müllverbrennung 67 085 MWh Strom und 196 782 MWh Fernwärme, dank der hohen Anlagenverfügbarkeit von 91,7 Prozent. Die Biomasseverbrennung habe mit 3063 MWh Strom und 19 415 MWh Fernwärme zum guten Ergebnis beigetragen. "Die Böblinger Anlage erreicht mit diesen Erfolgszahlen erneut eine nachhaltige Effizienzsteigerung", so RBB-Geschäftsführer Wolf Eisenmann. Verbrennungskapazität sowie die Werte der Energieerzeugung "bestätigen einmal mehr die hervorragende Wirtschaftlichkeit". Allein mit den Fernwärmewerten könne rechnerisch der Wohn-Energiebedarf von über 39 300 Haushalten mit je 100 Quadratmetern Wohnfläche gedeckt werden. Gleichzeitig bedeute die Müllverbrennung einen Einsparungswert von 57 924 Tonnen Kohlendioxid.