Bundesliga-Mountainbiker und Streckenplaner Christian Ludewig auf dem Pumptrack. Foto: Müller

Rasante Fahrt auf neuer Bundesligastrecke. Einweihung am Samstag, 26. August. Mit Video

Freudenstadt-Christophstal - Der Untergrund knirscht unter den Reifen, die Ketten klackern, und steil geht es über Stock und Stein bergab: Drei Mountainbike-Profis sind für den Schwarzwälder Boten die neue Bundesliga-Strecke im Christophstal gefahren.

Einer der drei – Christian Ludewig – kennt die Strecke besonders gut. Immerhin hat der Chef der Firma Pro-cyCL aus Pfalzgrafenweiler den Track entworfen. Er fährt auch selbst in der Bundesliga mit, allerdings im hinteren Feld, sagt der Späteinsteiger bescheiden. Die anderen beiden Sportler sind Marla Krauss (21) und Sven Rothfuß (20). Sie fahren im Nachwuchsteam von "toMotion Racing by black tusk" mit. Zu dem Team gehört auch Ludewig.

Die drei präsentieren die besonderen Herausforderungen der 3,6 Kilometer langen Strecke, die am Bärenschlösssle beginnt und endet. Von dort geht es erst mal in die Höhe. Gut 177 Höhenmeter sind auf dem Rundkurs zu überwinden, das meiste am Anfang.

Erste Besonderheit ist ein Sprung am Hang – mitten im Wald. Während Ludewig als derzeit wohl bester Kenner der Strecke den Sprung mit ordentlich Schwung nimmt, zeigt sich Sven Rothfuß aus Durrweiler schon vorsichtiger. Erst vor einigen Tagen war er das erste Mal auf dem Rundkurs unterwegs.

Auch Laien können auf der Strecke fahren

Für Marla Krauss ist es eine Premiere. Sie fährt die Strecke das erste Mal – und rollt die Schanze erst mal herunter. So ist es im Konzept auch vorgesehen. Denn mit ein bisschen Erfahrung im Mountainbiking sollen auch Laien auf dem Rundkurs fahren können, sagt Ludewig. Die Hindernisse sollen sich zur Not einfach "abrollen" lassen. Der Sprung ist eine von mehreren Besonderheiten auf der Strecke. Mehr gibt es im Video:

Nach dem Sprung können die Radler zwischen einem längeren und einem kürzeren, dafür aber steileren Stück wählen, bevor es nach einer weiteren Steigung auf den Pumptrack geht. Es sei mit gut 300 Metern wohl die längste Strecke mit solchen großen Bodenwellen in Deutschland, sagt Ludewig.

Der Pumptrack verläuft parallel zum Wanderweg, sodass beim Rennen die Zuschauer die Mountainbiker hautnah bei ihren Sprüngen beobachten können.

Blick von oben auf den Rockgarden

Weiter geht es dann auf dem Rockgarden. Die Mountainbiker rauschen das steile Stück auf dem naturbelassenen, mit einigen Steinen versehenen schmalen Weg hinunter. Parallel dazu verläuft ein Wanderweg. Dort können Zuschauer das Rennen mit Blick von oben verfolgen.

Nicht weit nach dem Rockgarden wartet die nächste Besonderheit auf die Radler: Die North-Shores. Dabei handelt es sich um einen Holzsteg, der ein steiles Stück den Hang hinunterführt – einschließlich einiger Spitzkehren. Und gerade die erste hat es in sich: Denn der Boden ist so gegeneinander verschränkt, dass es den Fahrern einiges abverlangt, um die Kurve zu radeln. Gerade dieses Stück gefällt Marla Krauss und Sven Rothfuß besonders gut.

Ob Ludewig beim ersten Bundesliga-Rennen auf der Strecke am 23. und 24. September als Fahrer mit antreten kann, weiß er allerdings noch nicht. Zu viele Termine stehen an. Und ein Fahrer muss auch nicht an jedem Rennen der Serie teilnehmen. Weitere Mountainbike-Wettbewerbe auf dem Marktplatz – wie ursprünglich einmal angedacht – wird es in diesem Jahr wegen der Baustellen aber nicht geben. Erst im kommenden Jahr sollen die Rennen dann stattfinden.

Zu den wichtigen Terminen Ludewigs gehört auch die Einweihung der Strecke am morgigen Samstag um 12 Uhr durch Tourismusdirektor Michael Krause.

Vor etwa zwei Jahren war Ludewig an Michael Krause herangetreten und hatte ihm vorgeschlagen, im Christophstal die Strecke einzurichten. Im vergangenen Herbst hatte der Gemeinderat Freudenstadt den Bau der Strecke beschlossen.

Am Samstag wird die Strecke ab 12 Uhr eingeweiht. Um 11 und um 11.30 Uhr fahren Shuttle-Busse die Gäste vom Parkplatz Langenwaldsee zum Ort der Einweihung an den North-Shores. Ab 14 Uhr können Interessierte die Strecke zusammen mit Stephan Salscheider von Skyder Sportpromotion, das Unternehmen organisiert des Bundesligarennen, ablaufen und ab 15.30 Uhr können Mountainbiker mit Ludewig die Strecke fahren. Danach kann jeder die Strecke eigenverantwortlich nutzen. Bis dahin sind auch die letzten Schilder aufgestellt.