In der hektischen Nachspielzeit der ersten Halbzeit kassierte auch Ersatzspieler Ugur Akbaba eine gelbe Karte. Foto: Burkhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

LandesligaFC Holzhausen für Einsatz nicht belohnt / Ilie Iordache fehlt in Metzingen

Von Arno Schade

Bitter, bitter, bitter, - dieses 0:1 des FC Holzhausen gegen den GSV Maichingen. Eine Niederlage, die im Endeffekt deutlich schwerer wiegt als beispielsweise das deutliche 2:7 im vorherigen Heimspiel gegen die TSG Tübingen.

Die Unistädter sind ausweislich der Tabellensituation ein ganz anderes Kaliber als der Mitaufsteiger, der als einer der unmittelbaren Konkurrenten für die Holzhausener zu gelten hat. Eine Einschätzung, die auch deren Trainer Wolfgang Lamitschka teilt, der daher auch deutlich feststellte: "Das waren drei Punkte im Kampf um den Klassenerhalt, das muss allen klar sein."

Und auch wenn der Gästecoach seiner Mannschaft spielerisch keine gute Tagesform attestierte, war er dennoch mit der Leistung "angesichts der Tatsache, dass die Vorzeichen alles andere als gut waren", durchaus einverstanden. Während er selbst noch am Spieltag unter hohem Fieber litt und die Mannschaft in der unmittelbaren Spielvorbereitung nicht betreuen konnte, war einer seiner wichtigsten Spieler noch am Donnerstag Abend in einen schweren Autounfall verwickelt gewesen und musste eine Nacht im Krankenhaus verbringen.

Die dadurch eventuell bei den Gästen entstandene leichte Verunsicherung vor der Partie konnte der FC Holzhausen vor einer enttäuschend kleinen Zuschauerkulisse von nicht einmal 100 Besuchern im Panoramastadion nicht nutzen. Ganz im Gegenteil: Schlafmützigkeiten im Abwehrverhalten mündeten schon nach fünf Spielminuten in das 0:1 durch den vor der Saison von einigen Vereinen umworbenen GSV-Torjäger Ugur Yilmaz.

Und auch in der Folge wirkte das Spiel der Hausherren trotz einer optischen Überlegenheit eher uninspiriert und brachte die Gäste-Defensive nur selten in Bedrängnis. Nicht an seine gute Form der Vorwochen anknüpfen konnte dabei der wieder ganz vorne aufgebotene Marco Sumser, während Ilie Iordache und Alexander Eßlinger zu oft das Tempo aus dem Mittelfeldspiel nahmen.

Diese Einstellung sollte sich erst mit Beginn der zweiten Halbzeit ändern, die der FC Holzhausen nur noch mit zehn Spielern bestreiten musste. Erwischt hatte es bereits in der 47. Minute Ilie Iordache, der zunächst wegen eines taktischen Fouls an der Mittellinie vollkommen zurecht eine Verwarnung erhalten hatte. Nachdem er sich dann bei dem noch am Boden liegenden Spieler entschuldigen wollte, wies der einen Handschlag brüsk zurück und beschimpfte Iordache, der sich daraufhin zu einer unpassenden Bemerkung hinreißen ließ. "Da macht es sich der Schiedsrichter meiner Meinung nach zu einfach ihm die Ampelkarte zu zeigen", ärgerte sich Holzhausens Trainer Onur Hepkeskin über die unmittelbar vor seiner Bank abgelaufene Eskalation der Ereignisse. In sie war auch der auf das Spielfeld gelaufene Ugur Akbaba verwickelt, der sich daraufhin ebenfalls noch eine Verwarnung abholte.

Ganz klar, dass es in den zweiten 45 Minuten in den Zweikämpfen ordentlich zur Sache ging und auch nach dem Abpfiff zu einigen heftigen Wortgefechten kam. Der Frust nagte vor allem an den Gastgebern, die mit nur noch zehn Mann eine Klasse besser als vor der Pause spielten und auch für ihren Einsatz zumindest ein Unentschieden verdient gehabt hätten. Neue Impulse setzte nach seiner Einwechslung der zuletzt verletzt ausgefallene Ugur Akbaba, an dessen Seite Yasin Erdem deutlich gefährlicher war als zuvor mit dem jetzt im Mittelfeld agierenden Marco Sumser. Bei einem von Andreas Quindt abgeblockten Schuss (78.) und vor allem einer Kopfballabwehr von Hidayet Acikgöz bei einem Freistoß, bei dem GSV-Torwart Timo Hammel machtlos gewesen wäre, verpasste zwei Mal Erdem ganz knapp den möglichen Ausgleich.

In der absoluten Schlussphase einer immer umkämpften Begegnung hielt es dann auch die beiden Innenverteidiger nicht mehr hinten, nachdem sich zuvor bereits Onur Kürtbagi und Riccardo Spataro weit vorne auf den Außenpositionen postiert hatten. Und die letzte Gelegenheit zum 1:1 hatte auch Marcel Gaber, dem eine Flanke von der linken Seite aber Millimeter über den Scheitel rutschte.