Der Einsatz wie hier im Spiel gegen Vollmaringen war seitens der Dornstetter da, aber auch diese Partie ging verloren. Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder-Bote

FußballSG Dornstetten steht im Ligabetrieb noch neben sich / Punktgewinn wäre Schritt in richtige Richtung

Von Kai Gläser

Liga- und Pokalbilanz gehen in der laufenden Saison bei kaum einer Mannschaft so eklatant auseinander wie beim Bezirksligisten SG Dornstetten. Was ist passiert?

In den bisherigen Spielen präsentierte sich die Mannschaft von Trainer Elvedin Djekic je nach Wettbewerb mit den im Sport viel zitierten zwei Gesichtern. In den kommenden Spielen soll eines davon verschwinden. Samstag, 20. September, 16:47 Uhr. Der Schlusspfiff beendet das Bezirksliga-Heimspiel der SG Dornstetten gegen die SpVgg Freudenstadt. Das Schlussresultat lautet 2:5.

Für die Spielgemeinschaft ist es die sechste Niederlage im siebten Saisonspiel, damit steht die Djekic-Elf mit nur einem Punkt am Tabellenende. Ganz anders die Situation drei Tage zuvor in der dritten Runde des Bezirkspokals. Beim Kreisliga A-Tabellenführer SG Ahldorf/Mühlen zeigten die Dornstetter ein anderes Gesicht und fertigten die Heimelf mit 7:2 ab. Nach drei Pokalspielen steht die makellose Bilanz von drei Siegen und 21:5 Toren.

Während sich viele Beobachter verwundert die Augen reiben, scheint man bei der SG Dornstetten selbst eine Erklärung für diese Diskrepanz gefunden zu haben. "Wenn wir die Pokalbegegnungen betrachten, muss beachtet werden, dass wir es stets mit unterklassigen Gegnern zu tun hatten, deren Spielweise uns in die Karten gespielt hat. Zudem ist es uns immer gelungen frühe Tore zu erzielen, in der Liga haben wir das nicht geschafft", so SG-Trainer Djekic, der auch dem mentalen Aspekt eine wichtige Rolle einräumt. So gelinge es seiner Elf besser, das eigene Spiel auf den Platz zu bringen, wenn sie dem kommenden Gegner überlegen sei.

Partie gegen Kurstädter war etwas Besonderes

Derartige Feststellungen lassen sich im Ligabetrieb jedoch nur selten vor dem Spiel treffen. Daher hat man die Probleme der ersten Partien in den vergangenen Wochen klar angesprochen und im Spiel gegen Freudenstadt bereits erste Erfolge feststellen können. "Wir haben die erste Halbzeit natürlich komplett verschlafen und lagen deshalb auch deutlich zurück, im zweiten Durchgang haben wir aber gemerkt, dass wir mit einer der besten Mannschaften der Liga auf Augenhöhe spielen können", so der Coach weiter, für den die Partie gegen die Kurstädter auch persönlich etwas ganz Besonderes war.

Neun Jahre lang war Djekic für die SpVgg an der Seitenlinie gestanden und hatte dabei enge Kontakte zu Spielern und Verantwortlichen geknüpft. Daher sei er am vergangenen Wochenende nicht auf einen Gegner, sondern vielmehr auf eine Reihe von Freunden getroffen. "Ich habe viel Herzblut in die Aufgaben bei der Spielervereinigung Freudenstadt gesteckt, es ist ja ganz klar, dass das nicht komplett aufhört wenn man den Verein wechselt", so Djekic, dessen Herzblut nun an den kommenden Aufgaben bei der SG Dornstetten hängt.

Am Wochenende muss sein Team beim TuS Ergenzingen antreten und hofft dabei darauf, dass die positiven Ansätze aus dem Spiel gegen seine alten Kollegen auch an der Breitweise auf den Platz gebracht werden können. Man rechne mit einem längeren Prozess der Entwicklung der Mannschaft, der jedoch schon in den nächsten Spielen Früchte tragen könne. "Für uns geht es vor allem darum, den Ertrag für unsere Arbeit einzustreichen. Wir arbeiten nach der Devise: Wer hart arbeitet, wird früher oder später auch dafür belohnt."

Mit 40 Punkten könnte Elvedin Djekic leben

Dass die Belohnung bei der Spielgemeinschaft durchaus auch zu einem späteren Zeitpunkt einsetzen kann, hatte sich in der abgelaufenen Spielzeit gezeigt. Nach einer schwachen Hinrunde zählte man mit nur 13 Punkten zu den Abstiegskandidaten. Diesen Eindruck widerlegte man in der zweiten Saisonhälfte eindrucksvoll, als 27 Punkte erspielt werden konnten – mehr als jedes andere Team der Bezirksliga.

Mit 40 Punkten könnte Elvedin Djekic auch am Ende dieser Saison leben, die Art und Weise wie sie zustande kommen, dürfe sich jedoch verändern. Die ersten Schritte sollen am morgigen Sonntag und am darauffolgenden Spieltag gegen Aufsteiger SV Oberiflingen gemacht werden. "Freudenstadt war nicht unser Maßstab, wir müssen die Punkte gegen andere Gegner holen. Das wollen wir in den kommenden Spielen versuchen, um der Mannschaft neben dem teils guten Gefühl vom vergangenen Wochenende auch mehr Selbstvertrauen in Form von erspielten Punkten zu geben", so der Ausblick des SG-Trainers.

Mit mentaler Stärke und einem Quäntchen Glück sollen schon bald mehr Punkte auf dem Konto sein, um den Anschluss an die anderen Teams nicht schon früh in der Saison zu verlieren. "Die Schlinge im Tabellenkeller zieht sich immer enger. Für uns geht es jetzt darum, etwas dagegen zu unternehmen", so Elvedin Djekic abschließend.

Dieser Aufgabe widmet man sich in Dornstetten akribisch. Die erste Chance auf eine Angleichung der Leistungen in Pokal und Liga bietet sich am Sonntag in Ergenzingen. Ein Torfestival wie gegen die SG Ahldorf/Mühlen wird dabei zwar nicht erwartet, ein Punktgewinn wäre jedoch nach Meinung vieler bereits ein Schritt in die richtige Richtung und eine gute Vorbereitung auf das danach anstehende Spiel.