Kreisverkehre wie der, der gerade am Promenadeplatz entsteht, sollen laut Lichtkonzept besonders ausgeleuchtet werden. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Die RFL 540 SE von We-Ef bringt Licht ins Dunkel auf dem Promenadeplatz

Es werde Licht, sprach der Gemeinderat Freudenstadt. Doch bis es soweit war, hatten die Mitglieder in ihrer letzten Sitzung vor der Sommerpause einiges auszudiskutieren.

Freudenstadt. Zwei Entscheidungen hatte das Gremium zu treffen. Zum einen ging es um den Lichtmasterplan und zum anderen um die Wahl der Leuchten für den Promenadeplatz und die Loßburger Straße. Der Diplom-Ingenieur Uwe Knappschneider von der Firma Licht-Raum-Stadt-Planung stellte das Konzept und das Vorhaben an der Baustelle vor. Er hatte einige Vorschläge dabei, aufgeteilt in eine Funktional- und eine Akzentebeleuchtung.

Die Funktionalbeleuchtung betrifft die "normale" Straßenbeleuchtung. Mit einer technischen Erneuerung sollen der hohe Streulichtanteil und die Energiekosten reduziert werden. Dabei sollten einheitliche Leuchtenfamilien genutzt werden, die auf Stadträume und Straßenkategorien abgestimmt seien. Dadurch solle auch eine bessere Orientierung geschaffen werden.

Um Orientierung geht es auch bei der Akzentebeleuchtung, die besondere Bauwerke in der Stadt hervorheben soll, etwa den Rathausturm oder den Turm auf dem Stadtbahnhof. Wichtig war Knappschneider eine einheitliche Beleuchtung der Arkaden auf dem Marktplatz.

Auch die Eingänge zur Innenstadt sollen besonders gestaltet werden. Knappschneider schlug unter anderem eine Anstrahlung der drei Giebel in der Kurve der Loßburger Straße vor. Für die Gassen und Durchbrechungen der Bebauung in der Kernstadt empfahl er individuelle Lösungen.

Bei Kreisverkehren leuchten 20 Lux

Masthöhen von 6,50 Metern für Haupt- und Sammelstraßen und Höhen von fünf Metern für den Marktplatz, die Fußgängerzonen und Wohnstraßen sind im Konzept vorgesehen. Als Beleuchtungsstärken nannte Knappschneider zehn Lux für Haupt- und Sammelstraßen, für Kreisverkehre 20 Lux, für Anliegerstraßen fünf Lux und für die Fußgängerzonen 7,5 Lux. Er legte den Gemeinderäten eine warmweiße Lichtfarbe mit einer Lichttemperatur von 3000 Grad Kelvin ans Herz.

An dieser Zahl und der Formulierung, ob der Plan gebilligt – wie von der Verwaltung vorgeschlagen – oder zur Kenntnis genommen werden solle, entspann sich die Diskussion. FWV-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Tzschupke bestand auf 4000 Grad Kelvin in den Funktionalstraßen. Die vorgeschlagenen 3000 Grad Kelvin erschienen ihm zu schwach. Dem hielt Knappschneider entgegen, dass die Maßeinheit Kelvin nichts über die Helligkeit aussage, sondern nur über die Farbtemperatur.

Außerdem wollte sich die FWV-Fraktion nicht auf eine Billigung festlegen, um nicht vorschnell Tatsachen zu schaffen. Eine Kenntnisnahme reiche, sagte Tzschupke und reichte einen dementsprechenden Antrag ein. Rudolf Müller, Leiter des Amts für Stadtentwicklung, sagte, dass die Stadt bei jeder Maßnahme auf den Gemeinderat zugehen müsse und das Gremium darüber entscheide.

Nachträglich Aufrüstung für WLAN

Oberbürgermeister Julian Osswald ließ getrennt über den Antrag entscheiden. Zwölf Gemeinderäte stimmten dafür, den Masterplan nur zur Kenntnis zu nehmen, zehn waren dagegen, zwei enthielten sich. 13 Ratsmitglieder stimmten dagegen, die sogenannte Funktionalbeleuchtung 4000 Kelvin festzusetzen. Neun waren dafür, ein Mitglied enthielt sich.

Weiter ging es dann am konkreten Beispiel mit dem Promenadeplatz und der Loßburger Straße. Davon sind auch Teile der angrenzenden Straßen betroffen, sagte Rudolf Müller. Am Ende entschied sich der Rat für das Modell RFL 540 SE der Firma We-Ef. Die 6,50 Meter hohen Masten sollen auch als WLAN-Antennen dienen, dafür sprachen sich einige Ratsmitglieder aus. Sie könnten so bestellt werden, dass eine nachträgliche Aufrüstung möglich sei, sagte Knappschneider. Die Entscheidung dafür fiel bei fünf Enthaltungen und einer Gegenstimme.