Den Toten der beiden Weltkriege wurde gestern in eine Feier am Ehrenmal im Park Courbevoie gedacht. Foto: Schwark Foto: Schwarzwälder-Bote

Volkstrauertag: Gedenkfeier im Park Courbevoie / Lehren aus der dunklen Geschichte ziehen

Freudenstadt. "Der Volkstrauertag steht dafür, die Folgen von Krieg, das menschliche Leid und die zahllosen Opfer in Erinnerung zu rufen." Mit diesen Worten eröffnete Bürgermeisterin Stephanie Hentschel gestern im Park Courbevoie die Gedenkfeier für die Gefallenen in den beiden Weltkriegen. Sie begrüßte dazu auch Vertreter des VdK und der Polizeidirektion Freudenstadt.

Hentschel ging auf eine der schrecklichsten Kriegsschlachten der Geschichte in Verdun ein. Der Name dieses Ortes stehe bis heute für Leid, für die Sinnlosigkeit des Krieges und sei gleichzeitig Appell für den Frieden. Intoleranz, Menschenverachtung, Ausgrenzung und Vernichtung hätten das dunkelste Kapitel Deutschlands während der Nazi-Diktatur geprägt. Die Nachkriegsgenerationen hätten deshalb den Auftrag, die Lehren aus der Geschichte zu ziehen und für diejenigen zu sprechen, die es nicht mehr können, betonte die Bürgermeisterin. Für sie ist es ein Anliegen, dass auch Flüchtlingen Schutz, Mitmenschlichkeit und Werte geboten werden. Schüler des Kepler-Gymnasiums der Jahrgangsstufe 2 trugen zum Thema Krieg Briefe von Zeitzeugen und Zitate der Geschwister Scholl vor. Ebenso wurde die aktuelle Situation in Aleppo angesprochen. Von der evangelisch-methodistischen Kirche gedachte Pastor Michael Mäule der Opfer aller Kriege. Gott wolle das Leben und nicht den Tod. Und so solle sich Hoffnung und Liebe Raum schaffen und nicht Missgunst und Hass. Das Geheimnis der Versöhnung sei die Erinnerung, der Austausch und das Gespräch.

Musikalisch gestaltete die Stadtkapelle Freudenstadt unter der Leitung von Dirigent Rainer Neher die Feier. Zum Lied "Ich hatte einen Kameraden" salutierte die Reservistenkameradschaft Freudenstadt. Gemeinsam mit Pastor Mäule legte Bürgermeisterin Hentschel einen Kranz vor dem Ehrenmal nieder.

Auch in den Freudenstädter Stadtteilen und in anderen Städten und Gemeinden fanden Gedenkfeiern zum Volkstrauertag statt.