Haben vor eine integrative Kindertagesstätte zu initiieren (von links): Gudrun Dölker, Theodor Deeg, Nicole Winter, Peter Dombrowsky und Ingrid Valtinke. Foto: Haubold Foto: Schwarzwälder-Bote

Im Obergeschoss können ab Herbst 15 Kinder betreut werden / Einweihungsfest am 20. Juli

Von Petra Haubold Freudenstadt. Die Lebenshilfe Freudenstadt plant ein neues Angebot: Ab September sollen in einer integrativen Kindertagesstätte im Begegnungszentrum "Mittendrin" Regelkinder zusammen mit behinderten Kindern gemeinsam betreut und gefördert werden.Betreut werden können Kleinkinder ab einem halben Jahr bis zu Kindern im Einschulungsalter. Damit bietet die Lebenshilfe vom Baby bis ins hohe Erwachsenenalter Menschen mit Handicap fachliche Hilfe und Betreuung an. Der gemeinnützige Verein mit Vorsitzendem Theodor Deeg hat es sich zur Aufgabe gemacht, Betroffene und ihre Angehörigen in allen Lebenslagen zu begleiten.

Ende September vergangenen Jahres konnten schon die ersten Gruppen in das neue Haus der Lebenshilfe in der Hirschkopfstraße einziehen, im September dieses Jahres soll nun der zweite Bauabschnitt im Obergeschoss fertig gestellt sein. Dort sind zunächst neue Wohneinheiten für vier behinderte Menschen, die ganztätig ambulant betreut werden, vorgesehen. "Die Grundvoraussetzung für diese Wohnform ist eine weitestgehende Selbstversorgung", sagt Peter Dombrowsky vom Vorstandsteam.

Schon fast ein Pilotprojekt ist aber ein weiteres Vorhaben: "Sobald die technische Ausstattung es erlaubt, können wir unsere Kindertagesstätte eröffnen", freut sich Vorsitzender Theodor Deeg. Auch Fluchtwege für die neue Kita seien dabei eine Grundvoraussetzung. Die Tagesstätte, die für 15 Kinder mit und ohne Behinderung konzipiert ist, soll im Dachgeschoss auf rund 100 Quadratmetern entstehen. Ein Anreiz für den Verein, eine Kita einzurichten war es, dass oftmals die Stunden zur Betreuung eines behinderten Kindes in den Regelkindergärten nicht ausreichten, erklärt Peter Dombrowsky. Durch dieses Angebot will nun die Lebenshilfe das Miteinander von behinderten und nicht behinderten Kindern zur Selbstverständlichkeit machen. Dieses Inklusionsprojekt mache das Angebot der Lebenshilfe noch vielfältiger, erhofft sich Vizevorsitzende Gudrun Dölker. "Der Bedarf ist da", weiß Geschäftsstellenleiterin Nicole Winter. Als Kostenträger und Kooperationspartner fungiere hier die Stadt Freudenstadt.

Jetzt gehe es darum, dass Fachkräfte gefunden werden müssen. Die Stellen seien bereits ausgeschrieben, man rechne mit einem Umfang von drei Vollzeit- und einer Teilzeitstelle beim integrativen Kinderhort. Noch einen Grund zur Freude gibt es für die Vereinsmitglieder: Am 20. Juli ist das Einweihungsfest für das neue Begegnungszentrum "Mittendrin" mit einem Festakt am Vormittag und einem Tag der offenen Tür ab 13 Uhr geplant. Hier wird das Haus den Besuchern bei verschiedenen Angeboten und bei einem Rundgang der Öffentlichkeit vorgestellt.

Am Freitag, 19. Juli, besuchen Jonas und Doro Zachmann die Lebenshilfe, um aus ihrem gemeinsamen Buch vorzulesen. Ab 20 Uhr erzählt der mit Down-Syndrom geborene Jonas Zachmann aus seinem Leben. Anfragen zu Betreuungsplätzen im Lebenshilfezentrum können bei Geschäftsstellenleiterin Nicole Winter unter Telefon 07441/57 27 01 gestellt werden.