Die Acabellas wechselten mehrmals während der Vorstellung ihre Outfits. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Damenformation "AcaBellas" begeistert Zuschauer / Einnahmen für wohltätigen Zweck

Das Benefizkonzert der "AcaBellas" zugunsten des Kinder- und Jugendhospizdienstes der Malteser im Landkreis Freudenstadt war ein sensationeller Erfolg. Mit 230 Gästen im großen Saal des Ringhofs wurden sämtliche Erwartungen der Veranstalter übertroffen.

Freudenstadt . Die Zuschauer konnten nicht genug bekommen. Diana Schmidt, Leiterin des Kinder- und Jugendhospizdienstes der Malteser und gleichzeitig Koordinatorin der Benefizveranstaltung, war überwältigt von dem unerwartet großen Andrang auf den Abend mit dem Damenchor AcaBellas: Die aufgestellten Stühle reichten nicht aus, es musste nachbestuhlt werden.

Schrille Gestalten in Kleidern beim Einzug

Dirigiert wurden die zehn Sängerinnen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, von Daria Pflumm, einer schwäbischen Amerikanerin, die die meiste Zeit vor der Bühne am E-Piano agierte. Zwei Stunden lang versprühten sie volle Energie und pure Lebensfreude. Bereits ihr "Welcome" mit vorgehaltenem schwarzen Tuch beim Einzug auf die Bühne und die schrillen Gestalten in bonbonfarbenen Kleidern dahinter ließen erahnen, dass der Abend unterhaltsam und amüsant werden könnte.

Moderatorin Heidrun Gimpl fand die passenden Worte, witzelte und animierte die Gäste in der ersten Reihe, für Stimmung zu sorgen und Konfetti zu werfen. Dabei hielt sie die schwäbische Mundart hoch. Ein Gast in vorderster Reihe bekam sogar Schaufel und Besen, um das Konfetti wieder einzusammeln – ganz die Schwaben eben. Mit ihrem unverwechselbaren Programm und dem tiefgründigen Sinn für die Probleme der Frau sorgten die "AcaBellas" für helle Begeisterung im Saal – dazu sangen sie "Nix im Schrank" oder auf die Melodie von "It’s raining Men" ihre schwäbische Version von "Des Kleid isch zu eng".

Für die "AcaBelles" stellt die Frau und Mutter das "achte Weltwunder" dar: passend dazu traten sie mit gelben Gummihandschuhen vor das Publikum. Sie schwelgten mit dem Lied "Früher" in Erinnerungen und präsentierten sich souverän als Überlebende einer schönen Kindheit ohne die modernen Medien. Die anwesenden Männer mussten sich den Marsch blasen lassen, wobei ihr sensibler Umgang mit Frauen unter die Lupe genommen wurde. Rhythmisches Mitklatschen und viel Gelächter erntete der Rap auf "Ein Männlein steht...". Der Chor scheute sich nicht, als schwäbische Hausfrauen mit antiquierten Kittelschürzen über das Ausbrechen aus dem Ehealltag für einen Tupper- oder Dessousabend zu singen. Dabei rasselten sie kräftig mit Plastikdöschen. Der Schwabe liebt keine Bananen oder Nudeln, sondern "Banane ma‘ ma" und "Nudle mege mer", so die Erklärung des lieblich klingenden Dialekts.

Zum Schluss heißt es "Guat’s Nächtle"

Dazwischen wechselten die Damen mehrfach die Outfits und tranken das eine oder andere Glas Prosecco – notfalls direkt aus der Flasche. Die "AcaBellas" hatten offenbar große Freude an ihrem Auftritt – auch als sie den Frauen das Mantra "I gang" einhauchten, das die Damen im Publikum mitsangen, worauf die Männer antworten mussten "Bleib do": zum Brüllen komisch.

Auf die Abba-Melodie "Thank you for the Music" bedankten sie sich bei ihrem Publikum, das die angekündigte Schlussnummer mit "Bleib do" quittierte, weil es noch mehr von der Truppe hören wollte. Die Gäste forderten unter heftigem Beifall eine Zugabe. Ein sentimentales "Guat’s Nächtle" beendete diesen Abend, der die Lachmuskeln strapaziert hatte.