Impulse für Bad Rippoldsau-Schapbach und Nationalpark / Rund 1,9 Millionen Euro an geschätzten Kosten für Bau des Erlebnis-Radwegs

Von Sylvia Wiegert

Kreis Freudenstadt. Mit dem Fahrrad in den Nationalpark und ins Kinzigtal, das soll von Freudenstadt aus bald bequem möglich sein: Gestern stellten Landrat Klaus Michael Rückert und der Leiter des Kommunal- und Rechnungsprüfungsamts, Klaus Dölker, die Vorplanung für den neuen Wolftal-Radweg vor.

Auf einer Länge von rund 23 Kilometern soll der neue Radweg in der Talaue der Wolf entlang der Landstraße 96 die Erlebnispunkte im Tal der Tiere verbinden und in nördlicher Richtung an das Radwegenetz auf dem Kniebis und im südlichen Bereich an den Kinzigtal-Radweg angebunden werden.

Rund 1,9 Millionen Euro wird der Bau des Erlebnis-Radwegs voraussichtlich kosten, die Finanzierung übernehmen anteilig das Land, der Bund und – abzüglich möglicher Zuschüsse – die Gemeinde Bad Rippoldsau-Schapbach. Für Klaus Dölker, der die Planung federführend übernommen hatte, ist es ein "gewaltiges Projekt", das nicht nur wegen der Streckenlänge, sondern auch topographisch eine Herausforderung war. "Wir sind die Strecke mehrfach abgelaufen, um die optimale Trassenführung und verträgliche Steigungsverhältnisse zu finden", versicherte er. Dieter Schneider vom Straßenbauamt war ebenfalls in die Planung eingebunden.

Baubeginn und Fertigstellung sind zwar noch nicht in Sicht, für Klaus Michael Rückert ist die "verfeinerte Grobplanung" dennoch ein wichtiger Schritt, um weitere Beratungen und Verhandlungen zur Realisierung des Projekts führen zu können: "Mit dem Wolftal-Radweg und dem Anschluss ans Kinzigtal bekommt der Freudenstädter Radstern zwei Speichen mehr", so der Landrat, der vor allem auch die touristische Bedeutung des Wegs für die strukturschwache Gemeinde Bad Rippoldsau-Schapbach und die Region sieht. Wachstumsimpulse erhofft sich Rückert nicht zuletzt auch im Zusammenhang mit dem Nationalpark Schwarzwald, denn mit dem Bau des Wolftal-Erlebnis-Radwegs soll auch die Radwegeführung von Freudenstadt über den Kniebis entlang der Bundesstraße 28 und anschließend westlich der Bundesstraße 500 in den Nationalpark geführt werden. Auf diesem Weg soll der Nationalpark für Radfahrer künftig gefahrlos und von den Steigungsverhältnissen her familienfreundlich zu erreichen sein.

Im Mobilitätskonzept des Parks soll dann die weitere Verknüpfung des Radverkehrs mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgen. Die wünschen sich der Ortvorsteher Helmut Klaißle (Kniebis) und Bürgermeister Bernhard Waidele (Bad Rippoldsau-Schapbach) auch in Richtung Kinzigtal: Der Schienenersatzverkehr mit Fahrradanhänger sei sehr positiv angenommen worden und sollte beibehalten werden, so Klaißle.

Erfreut über die vorgelegte Planung war gestern vor allem Bürgermeister Bernhard Waidele, denn mit dem Wolftal-Erlebnis-Radweg würde auch seine Vision vom touristischen Aufschwung im "Tal der Tiere" ein Stück weit konkreter. Im Entwurf der Prioritätenliste für den Radverkehrsplan des Landkreises Freudenstadt steht der Wolftal-Radweg nun immerhin auf Platz 1. Im Spätherbst soll der Kreistag über den Radverkehrsplan entscheiden.