Vom Typ her ruhig, im Spiel aber sichtlich entschlossen: Jasmin Kling hofft in Bildechingen auf weitere Siege. Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder-Bote

Jasmin Kling schlägt zum zweiten Mal in Bildechingen auf – mit unguter Erinnerung

Von Kai Gläser

Wenn heute, so das Wetter dies zulässt, die Matches der zweiten Runde beim BMW-AHG-Cup 2011 in Bildechingen stattfinden, greift auch Jasmin Kling aus Deutschland wieder zum Schläger.

In ihrem ersten Match hatte die frischgebackene Württembergische Meisterin aus Sontheim bei Heilbronn, die durch eine Wildcard ins Feld gekommen war, keine Probleme und besiegte die junge Hechingerin Stefanie Vorih glatt mit 6:0 und 6:1. Treuen Besuchern des Turniers kam Spiel und Gesicht von Jasmin Kling dabei bekannt vor.

Für die Abiturientin ist es nämlich nicht der erste Auftritt in Bildechingen. "Vor zwei Jahren konnte ich schon einmal durch eine Wildcard am Turnier teilnehmen", erzählt die Rechtshänderin. Allerdings seien ihre Erinnerungen an das Turnier nicht die besten: Sie knickte in der ersten Runde nach knapp drei Stunden Spielzeit um und musste verletzt aufgeben. "Von daher war ich froh, dass ich in der ersten Runde nicht auf dem selben Platz wie vor zwei Jahren spielen musste", fügt die 18-Jährige abergläubig und dennoch schmunzelnd hinzu.

Abgesehen von der Negativ-Erfahrung schätzt die Landesmeisterin das Bildechinger ITF-Turnier sehr: "Die Anlage hier in Bildechingen ist sehr schön und zudem sind zahlreiche Zuschauer am Platz", so Jasmin Kling, deren Tennislaufbahn vor genau zehn Jahren in Sontheim begonnen hat. Sie erinnert sich noch gut an ihren Einstieg.

"Ich bin einmal mit einer Freundin zum Tennis spielen gegangen. Da es mir Spaß gemacht hat, habe ich selbst auch mit dem Tennis angefangen", erzählt die Spielerin des TC Lauffen und fügt hinzu: "In meiner Familie bin ich auch die einzige Tennisspielerin". Später wechselte Kling dann zum den Klub, bei dem sie bis heute aktiv ist.

In dieser Saison feierte sieim Lauffener Team mit der württembergischen Meisterschaft bei den Juniorinnen und die Vize-Meisterschaft bei den Damen weitere Erfolge, die sie selbstbewusst machen. "Insgesamt musste ich nur ein Einzel und ein Doppel abgeben", so ihre Bilanz in der Verbandsrunde.

Am 26. Juni erreichte die Saison den vorläufigen Höhepunkt ihrer noch jungen Laufbahn mit dem Gewinn der Württembergischen EinzelMeisterschaft. Doch ihre Ziele sind andere.

"In den kommenden Monaten möchte ich an so vielen ITF-Turnieren wie möglich teilnehmen, um Weltranglistenpunkte zu bekommen", so Kling, die ihre Stärken vor allem in ihrer druckvollen Vorhand und in ihrer Ruhe und Konzentration im Spiel sieht.

Für das Turnier in Bildechingen will sie von Spiel zu Spiel schauen und jeweils ihr bestes Tennis zeigen, um so im Turnier auch möglichst weit zu kommen.

Ein Vorbild aus der weiblichen Tenniswelt hat Jasmin Kling nicht. "Mein Vorbild ist Novak Djokovic, da bei den Damen keine Spielerin auf konstantem Niveau Weltklasse spielen kann", so die Sontheimerin kritisch. Dies zeige sich vor allem an den zahlreichen Siegerinnen der verschiedenen großen Turniere. Zudem sei Männer-Tennis schöner anzuschauen meint sie lächelnd.

Nach einem Pausentag gestern steht heute in Zweitrunden-Match der Siegerin aus dem Duell der deutschen Wildcard-Inhaberin Stefanie Stemmer gegen die an Nummer acht gesetzte Polin Katarzyna Kawa auf dem Programm. In jedem Fall eine schwierige Aufgabe für Jasmin Kling, doch mit dem glatten Erstrundensieg im Rücken dürfte es ihr an Selbstbewusstsein nicht fehlen.