Auch die "Jodelschule" gehörte zum Repertoire der Neuen Studiobühne bei ihren "Erinnerungen an Loriot". Foto: Blaich Foto: Schwarzwälder-Bote

Neue Studiobühne Baiersbronn sorgt mit Sketchen von Loriot für vergnüglichen Abend bei Kultur am Dobel

Von Ursula Blaich

Freudenstadt. Beim zweiten Teil des ersten Kulturwochenendes von Kultur am Dobel im Stadthaus von Freudenstadt sorgten die Akteure der Neuen Studiobühne Baiersbronn mit Sketchen aus dem Loriot-Fundus für einen vergnüglichen Abend.

"Erinnerungen an Loriot" war das Programm überschrieben. Viele Besucher waren gekommen, die sich von den Laienschauspielern aus Baiersbronn mit bekannten Loriot-Sketchen unterhalten lassen wollten. Dieter Göntgen vom Veranstalter Kultur am Dobel begrüßte die Gäste. Die Idee, ein abendfüllendes Programm mit Loriot-Sketchen auf die Beine zu stellen, sei noch vom verstorbenen Vorsitzenden Joachim Wolf gewesen, sagte er weiter. Die Regie habe nach Wolfs Tod Stefanie Bauer übernommen.

Gleich zu Beginn des Programms versuchten drei Damen in Loriots "Jodelschule" das Jodeldiplom zu erlangen. "Das Ei" war ein weiterer Sketch um die schier endlose Diskussion eines Ehepaares am Frühstückstisch, warum das Ei hart ist. "Feuer geben" und "Der Astronaut" waren weitere Darbietungen über aus dem Leben gegriffene Missverständnisse, die entstehen, wenn man dem Gegenüber nicht oder nicht richtig zuhört. Der feinfühlige Sinn von Vicco von Bülow – alias Loriot – für komische Szenen aus dem Alltag sorgte bei vielen Gästen für Lacher und beste Unterhaltung.

Die Überleitung von einem Sketch zum nächsten erfolgte fast fließend mit einem perfekt aufeinander eingespielten Umbauteam und der Klavierbegleitung von Stefan Dieterle. Die Sopranistin Heike Stoll-Dieterle gestaltete den Abend zusätzlich mit Liedern. Samt Kaktus in der Hand sang sie beispielsweise beschwingt das Lied vom "Kleinen grünen Kaktus". Danach ging es weiter mit Sketchen wie "Garderobe", "Feierabend" und dem Chaos und Gerangel um die besten Plätze an der Opernkasse.

Die 15-köpfige Schauspieltruppe der Neuen Studiobühne Baiersbronn überzeugte mit beeindruckenden schauspielerischen Leistungen und stellte die Loriot-Sketche mit ersthaften Mienen überzeugend dar. Ein Höhepunkt aus Loriots heiler Welt war der "Kosakenzipfel", bei dem sich zwei Ehepaare im Restaurant um den letzten "Kosakenzipfel", ein Mokkatrüffelparfait mit Zitronencremebällchen, streiten.

"Ich lass’ mir von einem kaputten Fernseher nicht vorschreiben, wann ich ins Bett zu gehen habe" war die Botschaft des Loriot-Klassikers "Fernsehabend", der ebenfalls für viele Lacher beim begeisterten Publikum sorgte. Fehlen durfte natürlich nicht der "Badewannensketch", bei dem die beiden akkuraten Geschäftsmänner Müller-Lüdenscheidt und Dr. Klöbner ernsthaft darüber diskutierten, ob es zweckmäßiger ist, mit Wasser oder ohne Wasser zu baden.

Menschliche Eigenarten und die Diskussion über scheinbar unwichtige Dinge sorgten für einen kurzweiligen Abend. Die Schauspieltruppe und Heike Stoll-Dieterle verabschiedeten sich beim Finale auf der Bühne mit dem gemeinsamen Lied "Ich wünsch’ mir ‘ne kleine Miezekatze".