Die Kreissparkasse, hier die Hauptstelle in Freudenstadt, hat 2014 einen Überschuss von 1,8 Millionen Euro erwirtschaftet. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Bank: Kreissparkasse blickt zufrieden auf Geschäftsjahr 2014 zurück

Die Kunden der Kreissparkasse haben im Jahr 2014 deutlich mehr gespart als im Vorjahr. Die Bank freut sich und berichtet von einem "zufriedenstellenden" Geschäftsjahr, hofft aber darauf, dass das Zinstief bald ein Ende hat.

Von Lena Müssigmann

Kreis Freudenstadt. 1 254 000 000 Euro – ein kleiner Teil dieser mächtigen Milliarden-Summe gehört jedem einzelnen Kunden der Kreissparkasse Freudenstadt. So viel, 1,25 Milliarden Euro, betrug das Gesamtvolumen der Kundeneinlagen bei der Kreissparkasse im Jahr 2014. Das sind 2,2 Prozent mehr als noch im Vorjahr – trotz historisch niedriger Guthabenzinsen.

Auf dem Kreditmarkt sorgt die Niedrigzinsphase für eine erhöhte Nachfrage: Die Kreissparkasse hat im Jahr 2014 insgesamt 120 Millionen Euro neuer Darlehen zugesagt. Es wurden außerdem mehr Verträge über Wohnbaufinanzierung und Unternehmenskredite als noch im Vorjahr abgeschlossen.

Die Bank hat einen Jahresüberschuss von 1,8 Millionen Euro erwirtschaftet. Mit dem gesamten Betrag wurde wie üblich das Eigenkapital gestärkt, das weiter ansteigt auf nun 82 Millionen Euro.

Die Bank führt ihr solides Ergebnis auf ihre risikoarme Geschäftspolitik zurück. Der Vorstandsvorsitzende Uwe Braun erklärt diese Geschäftspolitik: Die Bank sammelt Geld bei Sparern in der Region ein, um es als Kredite an Bürger, Wirtschaft und Kommunen im Landkreis zu vergeben. Braun spricht von einem "regionalen Wirtschaftskreislauf".

Die Kreissparkasse Freudenstadt hat im vergangenen Jahr insgesamt 460 000 Euro als Spenden, Stiftungsmittel und Sponsoringgeld ausgegeben. Der Schwerpunkt der Ausgaben lag nach Brauns Angaben im Bereich Soziales und Kulturelles.

Der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Freudenstadt, Uwe Braun, spricht über mögliche Filialschließungen auf dem Land und seine Erwartungen an die Politik.

Herr Braun, bei Ihnen wurde mehr Geld angelegt als im Vorjahr. Was sagt das über die Menschen in der Region aus?

Die Leute können noch sparen und vorsorgen – zum Glück, muss man sagen. Auch der Markt der Wohnbaufinanzierung boomt, es gibt einen Trend zu Sachwerten. Das ist den niedrigen Zinsen geschuldet. Viele können es sich jetzt leisten, eine Wohnung oder ein Haus zu kaufen. Hinzu kommt die Mentalität: Der Schwabe spart halt gern. Wir haben jede Menge neuer Darlehen zugesagt, daran sieht man: Auch die Firmen im Kreis sind wieder investitionsfreudiger. Wenn die Kundeneinlagen die Kundenkredite übersteigen, legen wir diesen Überschuss bei anderen Banken oder am Wertpapiermarkt an.

Können Sie auch in ländlichen Gegenden Ihr Filialnetz aufrechterhalten?

Derzeit haben wir 33 Personenbesetzte Filialen inklusive der Hauptstelle. 2014 und 2015 mussten wir keine Filiale schließen. In nächster Zeit könnte sich eine gewisse Veränderung am Filialnetz ergeben.

Wenn Sie über den Kreis hinausblicken: Was erwarten Sie als Chef einer Bank von der Politik?

Für alle Banken, Sparkassen und die Sparer wäre es wünschenswert, dass die Europäische Zentralbank in zwei bis drei Jahren ihren Leitzins langsam wieder erhöht. Damit gäbe es mehr Zinsen für Geldanlagen, wie gewohnt zwischen zwei und vier Prozent. Allerdings müssten auch die Kreditnehmer dann ein bisschen mehr zahlen. Für Banken würden die Margen steigen.

Was geschieht mit dem erwirtschafteten Gewinn?

Da wir als Kreissparkasse unser Eigenkapital selbst erwirtschaften müssen, wird der Jahresgewinn der Sicherheitenrücklage beziehungsweise dem bilanziellen Eigenkapital zugeführt.

n Die Fragen stellte Lena Müssigmann.