Heike Meissner referierte über krankheitsbedingte Belastungen bei Multipler Sklerose. Foto: Amsel-Kontaktgruppe Freudenstadt Foto: Schwarzwälder-Bote

Vortrag: Neuropsychologin zeigt Hilfen für MS-Kranke auf

Freudenstadt. "Das Leben ist nicht fair – na und?". Unter diesem Motto stand ein Vortrag zu krankheitsbedingten Belastungen bei Multipler Sklerose (MS).

Referentin bei dem gut besuchten Vortrag des Amsel- Landesverbands, der Aktion Multiple Sklerose Erkrankter, in Zusammenarbeit mit der örtlichen Amsel-Kontaktgruppe Freudenstadt war Heike Meissner. Sie ist klinische Neuropsychologin, psychologische Psychotherapeutin und Leiterin der Neuropsychologie im Neurologischen Rehabilitationszentrum Quellenhof in Bad Wildbad.

Meissner zeigte auf, was hilft, Belastungen und Krisen unbeschadet zu überstehen. Mit MS zu leben könne sehr belastend sein. Lebenspläne kämen durcheinander, und vielfältige Anpassungsleistungen in sämtlichen Lebensbereichen wie Beziehungen, Selbstbild, Sozialkontakte, Berufsleben und Freizeitgestaltung seien erforderlich. Manchmal könne dies auch zu Depressionen oder Angst führen. Bei der MS handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. MS kann fast jedes neurologische Symptom auslösen, sodass die Krankheitsgeschichte bei verschiedenen Personen oft unterschiedlich aussieht. Das gilt für den zeitlichen Verlauf sowie die Ausprägung der Beschwerden. Man nennt die MS daher "die Krankheit mit den vielen Gesichtern". Sie kann zum Beispiel Muskelschwäche oder Lähmungen, eine Minderung der Sehschärfe, eine krampfhafte Erhöhung der Muskelspannung sowie Gefühlsstörungen hervorrufen. Im Kreis Freudenstadt leben mehr als 80 MS-Betroffene.