Zu den Objekten der Kreisbau zählt die Wohnanlage am Rechen in Baiersbronn. Foto: Schwarzwälder-Bote

Wohnungsmarkt: Genossenschaft verzichtet auf Neubauprojekte / Ehrungen

Mit ihren 35 Mietwohngebäuden, 284 Mietwohnungen, sechs Gewerbeeinheiten und 59 Garagen ist die Kreisbaugenossenschaft Freudenstadt (KBG) im angespannten regionalen Wohnungsmarkt wichtiger denn je.

Freudenstadt/Baiersbronn. In der Mitgliederversammlung im Baiersbronner Rosensaal wurde deutlich, dass der Zweck der 1949 gegründeten Genossenschaft nichts an Aktualität eingebüßt hat. Damals wurde die Kreisbaugenossenschaft Freudenstadt gegründet, um die große Wohnungsnot nach dem Krieg zu lindern.

Ernst Schebetka, zusammen mit Bernd Dölker Vorstand der KBG, erläuterte den Geschäftsbericht des vergangenen Jahres. Die KBG nahm keine neuen Bauvorhaben in Angriff. Vielmehr wurden zahlreiche Mietwohngebäude, Mietwohnungen, Gewerbeeinheiten und Garagen renoviert und saniert. Diese Bestandspflege und Bestandsoptimierung bezeichnete Schebetka als eines der wichtigsten Anliegen der KBG. Angesichts der Tatsache, dass über 70 Prozent der genossenschaftseigenen Wohnungen bereits in den Jahren 1952 bis 1960 erbaut wurden, bestehe dieser Sanierungsbedarf permanent.

Viel Aufwand bereitet laut Schebetka der KBG die Fluktuationsrate ihrer Mieter von 12,9 Prozent. Wobei, wie Vorsitzender Schebetka vorsorglich betonte, die meisten Wechsel beruhten darauf, dass die Mieter verzogen. Der Wohnungsleerstand von 4,5 Prozent im Jahresdurchschnitt sei eine direkte Auswirkung dieser Fluktuation.

Durchschnittsmiete 5,22 Euro pro Quadratmeter

Im Berichtszeitraum betrug bei der KBG der Anteil der Instandsetzungs- und Modernisierungsmaßnahmen 18,84 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche, die durchschnittliche Kaltmiete belief sich auf monatlich 5,22 Euro pro Quadratmeter. Die Eigenkapitalquote der KBG wurde mit 17,45 Prozent und der Bilanzgewinn mit 44 544 Euro angegeben.

Das Tochterunternehmen, die Kreisbauverwaltungsgesellschaft KBV, verwaltet 1813 Eigentumswohnungen, 104 Mietwohnungen, 33 kommunale Mietwohnungen und 584 Garagen. Ernst Schebetka gab bekannt, dass er zum Ende des Jahres turnusgemäß seine Tätigkeit bei der KGB beendet. Wie er betonte, habe er spannende Zeiten erlebt. Sein Dank galt dem Aufsichtsrat und seinem hauptamtlichen Vorstandskollegen Bernd Dölker. Für ihn stehe mit dem ehemaligen Baubürgermeister von Freudenstadt, Gerhard Link, ein geeigneter Nachfolger in der Startlöchern, gab Schebetka bekannt.

Den Bericht des Aufsichtsrats gab Vorsitzender Peter Dombrowsky bekannt. So beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit grundsätzlichen Fragen der Unternehmenspolitik. Bei einer Informations- und Besichtigungsfahrt verschaffte er sich einen Eindruck über den Zustand der KBG-Wohnungen. Erfreut informierte Dombrowsky die Versammlung darüber, dass sich der Aufsichtsrat für eine dreiprozentige Dividendenzahlung ausgesprochen hatte, nachdem diese in den vergangenen vier Jahren ausfallen musste.

Über Änderungen im Aufsichtsrat informierte Dombrowsky die Mitglieder. Turnusgemäß scheiden "die beiden Urgesteine" Dietrich Galsterer aus Pfalzgrafenweiler und Ulrich Rath aus Glatten aus dem Aufsichtsrat aus. Dombrowsky betonte, dass sowohl Ulrich Rath, der dem Aufsichtsrat seit 1979 angehörte, als auch Dietrich Galsterer, der seit 1992 dem Gremium angehört, die Arbeit der KBG wesentlich geprägt hätten. Bürgermeister Dieter Bischoff aus Pfalzgrafenweiler und Betriebswirt Ingo Rath aus Dornstetten kandidierten als Nachfolger und stellten sich der Versammlung vor. Beide Kandidaten wurden einstimmig gewählt.

Abschließend ehrte Aufsichtsratsvorsitzender Peter Dombrowsky eine Reihe langjähriger Mitglieder. Für 50-jährige Mitgliedschaft zur KBG wurde Dorle Hehr mit einer Urkunde ausgezeichnet.