Parteien: Sozialdemokraten verzeichnen wieder Eintritte / Freude auf Wahlkampf
Kreis Freudenstadt (rt). Die Aufbruchstimmung, die bundesweit durch die deutsche Sozialdemokratie weht, ist auch im Landkreis Freudenstadt zu spüren.
So fasste Kreisvorsitzender Gerhard Gaiser die Stimmung in der Vorstandssitzung des SPD-Kreisverbandes in Freudenstadt zusammen Nach Johannes Rau und Gustav Heinemann stelle die SPD mit Frank-Walter Steinmeier den dritten sozialdemokratischen Bundespräsidenten der Republik. Diese "sehr erfreuliche Entwicklung" bringe den "richtigen Präsidenten zur richtigen Zeit". Steinmeiers Entscheidungen und Besonnenheit würden weltweit respektiert und seien die richtige Antwort "auf diese Umbruchzeiten".
Der Verzicht von Sigmar Gabriel auf Parteivorsitz und Kanzlerkandidatur nötigte Gaiser "allen Respekt" ab. Gabriel habe sich aufgeopfert im Bemühen, das Beste für die SPD zu wollen. Die Bereitschaft von Martin Schulz, als Spitzenkandidat anzutreten, habe in der SPD eine Aufbruchstimmung mit bundesweit zahlreichen Neueintritten ausgelöst, die auch im Landkreis Freudenstadt anhält und auch dort zum Eintritt neuer Mitglieder geführt habe.
Eine solche Stimmung wie zu Beginn der 70-er Jahre mit der Kandidatur des späteren Bundeskanzlers Willy Brandts mache "Lust auf Wahlkampf", in dem die SPD vor allem auch junge Leute ansprechen möchte. Während CDU und andere Parteien "immer nervöser" reagierten, sehe die SPD "endlich wieder eine Chance", stärkste Fraktion im Bundestag zu werden und mit Schulz den Kanzler zu stellen. "Wenn wir geschlossen und solidarisch zusammenstehen, können wir diese Chance nutzen", sagte Gaiser. Martin Schulz habe seine Absicht unterstrichen, Fehler der Vergangenheit korrigieren zu wollen. Die Tatsache, dass rund 60 Prozent der Nichtwähler diesmal wieder zur Wahl gehen wollen, erhöhte die Chancen der SPD.