Petra Ling und Bürgermeister Gerhard Link vor zwei Werken, die die Künstlerin im Freudenstädter Rathaus ausstellt. Foto: Blaich Foto: Schwarzwälder-Bote

Vernissage: Werke von Petra Ling sind voller Lebendigkeit / Stimmungen spiegeln sich in den Bildern wider

Mit expressionistischen Acrylbildern der Baiersbronner Malerin Petra Ling geht die Reihe "Kunst im Rathaus" in Freudenstadt in die nächste Runde.

Von Ursula Blaich

Freudenstadt. Bis zum 15. Januar 2016 stellt Petra Ling im Foyer des Freudenstädter Rathauses ihre Bilder aus. Zur Vernissage konnte sie eine kleine Gesellschaft von Kunstinteressierten, Freunden und Bekannten begrüßen. Es ist ihre erste Ausstellung im Freudenstädter Rathaus, die unter dem Thema "Kraft der Farben" steht. Stimmungen, Gefühle und Momentaufnahmen mit dem Pinsel auszudrücken sei für sie Therapie und Selbstfindung zugleich, sagt die Malerin von sich selbst. Sie verwendet dafür meist kräftige, "knallige" Farben, die ihren Bildern Intensität, Ausdruck, Lebensfreude und Lebendigkeit verleihen. Sie malt seit nahezu 30 Jahren.

Seit über 20 Jahren gibt die Künstlerin Mal- und Zeichenkurse in verschiedenen Techniken und organisiert auch Malreisen. Zur Ausstellungseröffnung trug die "Seniors Jazz League" beschwingte und jazzige Stücke bei. "Es ist eine tolle Sache, wenn Kultur, Freundschaft und Musik zusammenfinden", sagte Petra Ling bei ihrer Begrüßung. Mit ihrer Ausstellung wolle sie der Bevölkerung ihre Kunst näher bringen. Ihre expressionistischen Leinwandbilder würden den Betrachtern auch noch Raum für eigene Interpretationen lassen, denn "niemals soll alles klar sein", betonte die Künstlerin. Es sei spannend, wenn Kunst ein wenig unklar sei.

Bürgermeister Gerhard Link gab seiner Freude Ausdruck, dass sich das Rathaus wieder in einen Raum der öffentlichen Kunst verwandle. Kunst direkt zu erleben sei wichtig für die Bürger, denn Ausstellungen seien Ausdruck einer lebendigen, vielseitig interessierten Gesellschaft. Die farbenfrohen Bilder von Petra Ling würden einen gelungenen Kontrast zur sachlich-nüchternen Architektur des Rathauses bilden, sagte der Bürgermeister. Tiefe, Weite, Wasser, Himmel, Vulkane, Feuer, Liebe, manchmal auch Wut und Trauer würden mit Farbe und Pinsel auf der Leinwand zum Ausdruck gebracht, stellte Link fest.

Im Anschluss an das Grußwort lud Petra Ling zu einem kurzen Rundgang ein und erklärte ihre Werke. Drei der ausgestellten Bilder unter dem Titel "Vulkan" seien nach einem Teneriffaurlaub entstanden, bei dem sie sich vom Kalt-Warm-Kontrast, von der Energie und dem Feuer der Vulkaninsel inspirieren lassen habe, erzählte sie. Ein Farbkontrast dazu sei das Bild "Die Welle", ein zeitaufwändiges Werk, das ganz in Grün- und Blautönen gehalten wurde und bei dem man die Naturgewalt des Wassers spüre. Ein mystisches, geheimnisvolles Werk, das eine besondere Stimmung erzeugt, stellt Petra Ling unter dem Titel "Heiß-Kalt" aus. Auch den Versuch, nur mit Rottönen zu malen, hat die Künstlerin in einem ausdrucksstarken Acrylbild gelungen umgesetzt.