Southampton Youth Orchestra im Kurtheater / Erlös der Veranstaltung geht an die Lebenshilfe
Von Ursula Blaich
Freudenstadt. Zum Abschluss seiner Deutschland-Tournee gastierte das Sou-thampton Youth Orchestra in Freudenstadt und gab im Kurtheater ein beeindruckendes Konzert.
Über 60 junge Musiker im Alter zwischen 13 und 18 Jahren füllten die Bühne im Kurtheater, das bei der Benefizveranstaltung zugunsten der Lebenshilfe Freudenstadt recht gut besucht war.
Das erstklassige preisgekrönte Jugendorchester, das unter der Leitung von Direktorin Jane Higgins musizierte, zählt zu den besten britischen Jugendorchestern überhaupt. Es besteht mittlerweile seit 50 Jahren. Das Konzert war zugleich zu Ehren des vor einem Jahr verstorbenen Freudenstädter Pädagogen Kurt Hofmann zustande gekommen, denn dessen Enkel Alexander Munford spielt im Orchester Geige.
Initiiert hatte das Konzert Ulrike Munford, die Tochter von Kurt Hofmann, die seit 25 Jahren mit ihrem Mann Roger und zwei Kindern in England lebt.
Pfarrer Thomas Strohhäcker begrüßte die Zuhörer. Zur Erinnerung an Kurt Hofmann, der viele Jahre an der Freudenstädter Eduard-Spranger-Schule als Lehrer tätig war, sei das Konzert zustande gekommen, sagte er. Es sei eine Freude, das junge Orchester begrüßen zu dürfen. Mit der fulminanten Rosamunde-Ouvertüre von Franz Schubert gaben die Musiker einen beeindruckenden Konzerteinstieg und zeigten, wozu junge Menschen fähig sind, wenn Talent, Disziplin und Musikbegeisterung aufeinander treffen. Einmal in der Woche wird drei Stunden lang geprobt. Für viele Orchestermitglieder war die jetzige Konzerttournee die erste Auslandsreise.
Mit dem Prélude à l’après-midi d’un faune von Claude Debussy setzte das Orchester das Konzert fort. In der sinfonischen Dichtung des französischen Komponisten wurden die romantischen Stimmungen eines Gedichts vertont. Ruhige Töne und Soli von Harfe, Querflöte, Klarinette und Horn prägen das Musikstück.
Beim Capriccio Italien von Pjotr Tschaikowsky, das an italienische Volksmusik erinnert, präsentierte sich das Orchester in grandioser Spiellaune und bewies, dass es nicht umsonst zu den besten Jugendorchestern Großbritanniens gezählt wird. Das temperamentvolle Stück vermittelte italienisches Lebensgefühl, und bei den Soli konnten die jungen Musiker beweisen, was sie können.
Vor der Pause ergriff Hans-Joachim Greschner, seit einem halben Jahr neuer Vorsitzender der Lebenshilfe Freudenstadt, das Wort und informierte kurz über die Aufgaben der Einrichtung. Sie biete im Zentrum in Freudenstadt "Hilfe zum Leben", sagte er. Er dankte den Gästen aus England für das Benefizkonzert.
Den zweiten Konzertteil prägte die Scheherazade, eine Suite aus vier Sätzen von Nikolai Rimsky-Korsakov, in der musikalisch "Geschichten aus 1001 Nacht" erzählt werden.
Herausragend bei den märchenhaften Sätzen war das virtuose Solo des Konzertmeisters und ersten Geigers des Southampton Youth Orchestras. Die Zuhörer waren begeistert und forderten mit lang anhaltendem Beifall Zugaben.
Dafür hatten die jungen Musiker eine rasante Tarantella von Rossini und den Bolero vorbereitet.
