Die Bürgeraktion spricht sich für den Erhalt des ehemaligen Bahnhofhotels aus. Foto: Archiv: Rath

Bürgeraktion fordert Erhalt des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes. Gegner vermissen Alternativplanung.

Freudenstadt - Die Bürgeraktion (BA) bekennt sich zum geplanten Hochschulcampus in Freudenstadt. Doch genauso klar sprechen sich die Mitglieder gegen den Abriss des unter Denkmalschutz stehenden dortigen Gebäudes aus.

Es kann und muss erhalten werden, davon zeigten sich die Mitglieder bei der Monatsversammlung der BA im Café Kuckuck überzeugt. Auch das Büttnerhaus sollte einst abgerissen werden, sagte Olfert Dorka. Es stand damals dem Anbau des Kongresszentrums im Weg. Dass es heute noch steht und als Schmuckstück Freudenstadts oft fotografiert werde, sei unter anderem ein Verdienst der Bürgeraktion.

Vor diesem Hintergrund war es für die Mitglieder der BA einfach nicht schlüssig, warum auf dem auserkorenen Hochschulstandort das ehemalige Bahnhofshotel, in dem zuletzt die Waldorfschule beheimatet war, nicht auch erhalten und mit einbezogen werden kann. Es handle sich nicht um irgendein Gebäude, sondern um ein Haus, das unter Denkmalschutz steht und für Freudenstadt auch gesellschaftlich eine Bedeutung hatte.

Alternativplanung vermisst

Beispiele, wie alt und neu gut miteinander kombiniert werden gebe es viele, wie das Festspielhaus in Baden-Baden und den geplanten Anbau an den Zollernblick, sagte Bärbel Altendorf-Jehle.

Auch Mitglieder des Denkmalvereins waren zur Monatsversammlung gekommen. Unisono vermissten die Teilnehmer alle eine Alternativplanung, einen Architektenwettbewerb, kurzum ein Zeichen von Seiten der Stadt, dass die Verwaltung tatsächlich alles daran setze, das alte Gebäude ganz im Sinne des Denkmalschutzes zu erhalten und in den Hochschulcampus einzubinden.

Wie Nils Krieger vom Denkmalverein berichtete, habe man sich zwischenzeitlich auch an den Verein Hochschulcampus Nordschwarzwald gewandt. Der Vorsitzende Kurt Schmalz habe in einem Brief geantwortet, dass der Verein die Stadt um eine möglichst wohlwollende, auf den Erhalt des Gebäudes ausgerichtete Prüfung gebeten habe. Das zeige, so Krieger, dass auch der Verein das Gebäude erhalten möchte.

In der Sitzung kamen auch Ideen für die Nutzung des Gebäudes auf. Sie reichten von Räumen für die Verwaltung, über Wohnen für die Studenten bis hin zu Ausstellungsräumen für die Produkte der Firmen aus der Region.

Das Gebäude könne vielleicht auch als erster Einsatzort für die Studenten werden mit der Aufgabenstellung, wie sich ein solches Gebäude wieder nutzbringend in die heutige Zeit mit den derzeitigen Ansprüchen umwandeln und integrieren lasse.

Die Mitgliederversammlung der Bürgeraktion findet am Montag, 14. November, ab 20 Uhr im Café Kuckuck statt. Es stehen Neuwahlen an.