Andrea Fischer fühlt sich von den Vereinen oftmals im Stich gelassen. Foto: Schwark Foto: Schwarzwälder-Bote

FußballSchiedsrichterobfrau Andrea Fischer lässt vor Hauptversammlung Zukunft offen

Von Volker Haag

Die Schiedsrichtergruppe Horb geht mit einer neuen Führungsriege und mit einem neuen jungen Schiedsrichterobmann, Markus Teufel, in die Zukunft. Dagegen lässt die Schiedsrichterobfrau der Schiedsrichtergruppe Freudenstadt, Andrea Fischer, ihre Zukunft vor der in der kommenden Woche angesetzten Hauptversammlung noch völlig offen.

Andrea Fischer hofft insgeheim, dass sich noch jemand aus ihrer Schiedsrichtergruppe finden wird, ihre Nachfolge am 31. Januar anzutreten. Die Zeichen verdichten sich jedoch, dass dies nicht der Fall sein wird. 2009 übernahm Fischer das Amt einer der kleinsten Schiedsrichtergruppen des WfV und war damit auch die einzige weibliche Vorsitzende einer Schiedsrichtergruppe im Württembergischen Fußballverband.

Die Frage steht indes schon längere Zeit im Raum, sich mit der Schiedsrichtergruppe Horb zusammenzuschließen. Dies erachtet Fischer als keine Option für ihre Gruppe an. "Ich würde mich freuen, wenn jemand aus meiner Gruppe meine Nachfolge in Glatten antreten wird. Es müsste aber jemand sein, der das Amt auch ausfüllen kann und diesem gewachsen ist. Beruflich bin ich doch durch meinen Pflegedienst in Nagold sehr stark eingespannt und das Amt ist doch sehr zeitintensiv." Bis zu drei Stunden bemisst die Hallwangerin den Zeitbedarf, den sie für die vielfältigen Aufgaben als Schiedsrichterobfrau benötigt. Nicht gerade ein Empfehlungsschreiben für einen möglichen Nachfolger. Zumal die Schiedsrichtergruppe Freudenstadt mit 80 Aktiven – wovon 60 regelmäßig pfeifen – weiterhin sehr schwach besetzt ist.

Von den Vereinen im Bezirk fühlt sich Andrea Fischer oftmals schon etwas im Stich gelassen. "Kein Verein in unserem Bezirk hat sein Schiedsrichtersoll erfüllt. Die Vereine bezahlen offenbar vielmals lieber ihre Strafe, als sich nach geeigneten Schiedsrichter-Aspiranten umzuschauen. Das ist sehr traurig und macht uns das Leben unnötig schwer."

Bleibt zu wünschen, dass sich aus den eigenen Reihen doch noch ein Kandidat für die mögliche Nachfolge der Schiedsrichterobfrau finden wird. Findet sich jedoch kein adäquater Kandidat, der das vielschichtige Amt ausfüllen kann und die Zustimmung der Schiedsrichtergruppe Freudenstadt erhält, hält sie sich es offen, doch noch weitere drei Jahre dranzuhängen: "Ich werde vor der Hauptversammlung genau wissen, ob ich für weitere drei Jahre kandidieren werde oder nicht."