Dekan Werner Trick (links) und Thomas Rupp freuen sich, dass es den fair gehandelten Kamerun-Kaffee wieder gibt. Foto: Blaich Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirchen-Partnerschaft: Röster aus Freudenstadt verarbeitet Hochlandbohnen / Erlös für soziale Projekte

Von Ursula Blaich

Freudenstadt. Ab sofort gibt es ihn wieder – den von der evangelischen Landeskirche in Württemberg geförderten Kamerun-Kaffee. Der Kamerun-Arabica- Kaffee habe viele Fans, die auf das cremige und feinwürzige Aroma des Hochlandkaffees aus Kombo im afrikanischen Kamerun schwören, sagt Thomas Rupp, Kaffeeröster und Inhaber des Kaffee- und Teehauses Rupp in Freudenstadt.

Der evangelische Kirchenbezirk Freudenstadt pflegt seit 2001 eine Direkt-Partnerschaft unter dem Motto "We are one" mit dem Kirchenbezirk Meta in Kamerun. Seit 2010 ist dieser kirchlichen Partnerschaft ein Kaffeeprojekt angeschlossen, bei dem ein Teil des Verkaufserlöses des Kaffees wieder zurück nach Kamerun fließt, um dort soziale Projekte zu fördern.

Nachdem das Kaffeegeschäft drei Jahre gut geklappt hat, geriet es in den vergangenen beiden Jahren ins Stocken, denn in Freudenstadt kamen keine Rohkaffeebohnen zum Rösten mehr an. "Die Lieferung lag zu lange im Containerhafen in Kamerun, war nicht mehr brauchbar und wurde nicht mehr verschifft", gab Thomas Rupp bekannt. Daher war es längere Zeit nicht mehr möglich, den Kamerun-Kaffee in Freudenstadt anzubieten.

Bei einem Besuch von Mitgliedern des evangelischen Kirchenbezirks im vergangenen Jahr im Partnerbezirk Meta in Kamerun, kamen allerdings wieder Gespräche bezüglich des Kaffees in Gang. Zusammen mit dem früheren Dekan von Freudenstadt und heutigen Prälat Harald Stumpf besuchte Dekan Werner Trick während der Reise eine Kaffeeplantage in Kombo, das etwa 120 Kilometer weit entfernt von der Provinz Meta auf über 1000 Meter Höhe liegt.

Vor zwei Wochen seien wieder 20 Säcke mit Rohkaffeebohnen aus Kamerun geliefert worden, von denen ein Teil auch schon geröstet ist, informierte Thomas Rupp. Auch er war vor vier Jahren einmal in Kamerun, und hat sich ein Bild von den Kaffeeplantagen gemacht. Er würde es begrüßen, wenn die Rohbohnenlieferung wieder regelmäßig klappen würde, allerdings sei der Handel mit Westafrika nicht ganz einfach. Der Kaffee werde eigentlich doppelt gefördert, sagt er. Er bezahle für die Bohnen einen höheren Preis, um den Kaffeebauern einen besseren Lohn zu bieten und durch die Erlöse würden soziale Projekte in Kamerun gefördert.

Derzeit werde vom evangelischen Kirchenbezirk Freudenstadt der Bau eines Frauenzentrums in Kamerun unterstützt, gab Dekan Werner Trick bekannt. Den Kamerun Arabica-Kaffee gibt es als Bohnen und gemahlen im evangelischen Dekanat, im Weltladen und im Kaffee- und Teehaus Rupp.