Der Dresdner Kreuzchor erntete in der Stadtkirche großen Applaus. Foto: Blaich Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Dresdner Kreuzchor gastiert in der Stadtkirche / Große musikalische Einheit wird deutlich

Freudenstadt. Großen Zuspruch fand das Konzert des Dresdner Kreuzchors am zweiten Advent in der Stadtkirche in Freudenstadt. Präzision und Reinheit prägten das Klangbild des Kreuzchors, der das Aushängeschild von Sachsens Landeshauptstadt ist und der zu einem der besten Knabenchöre zählt.

Unter der Leitung von Kreuzkantor Roderich Kreile, der seit fast 20 Jahren die Verantwortung für die Sänger trägt, eröffnete der Chor im Altarraum der Stadtkirche sein Weihnachtsprogramm mit dem lateinischen Weihnachtslied "Adeste Fideles", um im Anschluss daran die Zuhörer mit der vorweihnachtlichen Weise "Im Advent und Weihnachten" von Felix Mendelssohn Bartholdy zu erfreuen.

Die jungen Sänger im Alter von neun bis 18 Jahren bescherten den Gästen einen berührenden Hörgenuss auf hohem künstlerischem Niveau. Der Dresdner Kreuzchor ist tief verwurzelt mit der Geschichte der Stadt Dresden. Mit mehrstimmigem lupenreinem A-capella-Gesang verblüfften die jungen Sänger ihre Gäste mit einer Reihe von bekannten Weihnachtsliedern und festlicher Chorliteratur. "Macht hoch die Tür", "Zu Bethlehem geboren", "Maria durch ein Dornwald ging" und das mit einem Solo untermalte "O Jesulein süss" waren zu hören. Der Dresdner Kreuzchor, der auf eine lange Tradition zurückblicken kann und dessen Sänger seit über 800 Jahren im Dienst der Kreuzkirche am Dresdner Altmarkt stehen, verblüfften die Konzertgäste mit dem erhabenen und wohlklingenden "In dulci Jubilo" und zeigten ihre musikalische Einheit beim "Ave Maria" von Anton Bruckner.

Stimmgewaltig ertönte "Freue dich, du Tochter Zion" des österreichischen Komponisten Heinrich von Herzogenberg aus dessen "Fünf liturgischen Gesängen". Einen musikalischen Kontrast zum Chorgesang bot Kirchenmusikdirektor Jörg Michael Sander, der an der großen Orgel von der Empore herab aus Joseph Gabriel Rheinbergers Orgelsonate Nr. 4 das "Tempo Moderator" eindrucksvoll vortrug. In seinem zweiten Beitrag zelebrierte er Max Regers Orgelstudie "Weihnachten", die auf bekannten Weihnachtsliedern basiert und in der sich Varianten von "Es kommt ein Schiff geladen", "Vom Himmel hoch" und "Stille Nacht" herauskristallisierten.

Stimmlichen Wohlklang boten im Anschluss daran wieder die "Kruzianer", die äußerst diszipliniert, souverän und feinfühlig von ihrem musikalischen Leiter durch weitere Motetten und vorweihnachtliche Musikstücke geführt wurden. Besinnliche und stimmungsvolle Momente erzeugten die Chorsänger mit "Lasst uns das Kindlein wiegen", der weihnachtlichen Weise, die der ehemalige Kreuzkantor Rudolf Mauersberger komponiert hatte.

Die rund 50 Sänger, deren Stimmlagenspektrum sich in Sopran, Alt, Tenor und Bass gliedert, zeigten ein imposantes Erscheinungsbild und auch, dass Wert auf Etikette gelegt wird. Der Chor beendete sein Adventskonzert mit dem traditionellen Weihnachtslied "Ihr Kinderlein kommet" und mit "Es ist ein Ros entsprungen" von Michael Praetorius aus dem 16. Jahrhundert. Die Zuhörer honorierten das Konzert mit begeistertem Schlussapplaus, so dass noch als musikalische Zugabe "Leise rieselt der Schnee" ertönte.