Die Solistin Elea Nick aus der Schweiz mit ihrem virtuoesen Violinenspiel. Foto: Blaich Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Mark Mast gastiert mit der Bayerischen Philharmonie in der Reihe "Mozart plus" in Freudenstadt

Freudenstadt. Mit Werken von den beiden Komponisten Mozart und Sibelius bescherten die Bayerische Philharmonie aus München unter der Leitung von Mark Mast sowie die junge Solo-Violinistin Elea Nick ihrem Publikum ein begeisterndes und mit Beifallsstürmen bedachtes Festkonzert im Freudenstädter Theater im Kurhaus.

"Mozart plus" heißt die Konzertreihe, mit der Mark Mast jährlich seit 2004 um den Geburtstag von Wolfgang Amadeus Mozart am 27. Januar herum, Konzerte mit jungen Musikern der Bayerischen Philharmonie gibt. Mit dem "Plus" soll zu dem Salzburger Komponisten, dessen Geburtstag sich in diesem Jahr zum 261. Mal jährt, ein musikalischer Gegenpart gesetzt werden.

In diesem Jahr war es der Finne Jean Sibelius einer der großen nordischen Komponisten oder wie es Mark Mast titulierte, "die Stimme Finnlands". Der Konzertauftakt gehörte jedoch Mozart. Die jungen Musiker ließen mit seiner "Symphonie in D-Dur" in den Sätzen Allegro molto, Andantino grazioso und Allegro aufhorchen. Der aus Mitteltal stammende Kapellmeister Marc Mast führte seine Streicher und Bläser harmonisch und feinfühlig durch Mozarts frühes Werk, das dieser bereits im Alter von 18 Jahren komponiert hatte. Ein harmonischer Klangkörper beeindruckte die Konzertgäste im Theater im Kurhaus. Über den gut besuchten Konzertsaal freute sich Mark Mast. "Es soll ausschließlich ein Konzert zur Freude sein", sagte er bei der Begrüßung der Gäste und erzählte, dass er im vergangenen Jahr sein 30-jähriges Dirigentenjubiläum feiern konnte. Die 19 Musiker der Bayerischen Philharmonie kommen aus elf verschiedenen Ländern, darunter auch Lettland, Equador und Japan. "Integration ist bei uns tägliche Realität, denn Musik ist die Sprache, die wir alle verstehen", so Mast weiter.

Solopassagen ein Ohrenschmaus

Mit der "Romanze in C-Dur" von Jean Sibelius setzte das Kammerorchester seine musikalische Reise fort. Mit der "Carmen-Fantasie für Violine und Orchester" von Georges Bizet in einer Bearbeitung von Franz Waxman steuerten die Musiker dem Höhepunkt entgegen. Die erst 17-jährige Schweizer Soloviolinistin Elea Nick riss die Gäste zu tosendem Applaus hin. Ein Ohrenschmaus war das Spiel der hochbegabten Musikstudentin, die virtuos und gefühlvoll die Solopassagen in Bizets-Komposition meisterte.

Nach einer Konzertpause ertönte mit dem "Andante Festivo" in einer Fassung für Streichorchester aus dem Jahr 1938 "Musik zum Genießen". Es war ein weiteres Werk von Jean Sibelius, dessen Todestag sich in diesem Jahr zum 60. Mal jährt. Die sehr stimmungsvolle Symphonie des Finnen mit ihrem hymnischen Tonfall war ein eindrucksvolles Klangerlebnis mit mystischem Charakter. Der Kreis des Auftaktkonzerts der "Mozart plus"-Reihe schloss sich mit "Mozart vom Feinsten" und seinem "Violinkonzert Nr. 3 in G-Dur", in dem noch einmal die Solistin Elea Nick ihre Extraklasse bewies und für frenetischen Schlussapplaus und stehende Ovationen sorgte. Ohne weitere Zugaben waren die Gäste nicht bereit, den Saal zu verlassen. Elea Nick zeigte sich noch einmal solistisch mit einer Eigenkomposition ihres Vaters und im Anschluss daran spielten die Musiker noch einmal einen Auszug aus der "Carmen-Fantasie".