Einiges war zu tun, um die Geräte aufzubauen. Foto: Privat

Training an der frischen Luft für jeden. Erste Geräte im Garten der Eltern aufgebaut.

Freudenstadt - Im Fitnessstudio zu trainieren ist für viele Jugendliche nicht möglich. Zehn junge Freudenstädter wollen aber nicht auf ihr Training verzichten und einen Street-Workout-Park organisieren.

Die Parks, die man vor allem aus den USA kennt, sind öffentliche Anlagen, in denen jeder umsonst trainieren kann. Der Initiator des Projekts, der 18-jährige Nils Schwendemann, hat schon lange den Wunsch einen Street-Workout-Park in Freudenstadt auf die Beine zu stellen. Zusammen mit seinem Freund Janick Esparon begann er vor etwa drei Jahren, im Freien zu Trainieren.

"Wir haben schnell gemerkt, dass das Training auf Spielplätzen und Parkbänken nicht wirklich funktioniert", meint Schwendemann. Im Vergleich zum Fitnessstudio habe ein Fitnesspark den Vorteil, dass dort jeder ohne Geld, Ausrüstung und nur mit seinem Körpergewicht trainieren könne. Darum haben sie begonnen, selbst einen solchen Park im Garten zu bauen.

Idee bei Jugendrathaus präsentiert

Auch Freunde der Erbauer verlegten bald ihr Training in den privaten Fitnesspark. Heute trainieren etwa 15 Schüler in Schwendemanns Garten. Um seine Eltern zu schonen und das Workout im Freien einer größeren Gruppe zu ermöglichen, präsentierte Schwendemann das Konzept eines öffentlichen Street-Workout-Parks beim Jugendrathaus im Vorjahr. Mittlerweile ist eine zehnköpfige Gruppe entstanden, die sich tatkräftig für den Park einsetzt.

Mit Unterstützung von Susanne Wergin vom Kinder- und Jugendzentrum (KiJuz) und Kurt Kaschke, Lehrer an der Falkenrealschule, arbeiten die Jugendlichen an der Umsetzung. Wergin ist Ansprechpartner für die Jugendlichen und kümmert sich um die Koordination des Projekts. "Ich denke, so ein Street-Workout-Park trifft genau den Zeitgeist", meint sie.

Zwar wird der Fitnesspark wohl frühestens im Frühjahr nächsten Jahres gebaut, jedoch sind die Pläne der Jugendlichen schon recht konkret. Sie wissen beispielsweise bereits, welche Geräte sie gerne in dem Park hätten. Eine Art Klettergerüst mit Sprossenwand und Klimzug-Stangen wünschen sich die jungen Sportler.

Suche nach geeignetem Ort

Nach einem Standort sucht die Gruppe auch schon. Gemeinsam mit dem Bauamt wurde unter anderem ein Ort in der Nähe der Skateanlage beim Landratsamt und ein Ort am Gummiplatz bei der Stadionhalle besichtigt.

Auch an die Kosten denken die Jugendlichen. Die Schüler hoffen, die Stadt als Geldgeber für ihr Projekt gewinnen zu können. "10 000 Euro sind für uns ziemlich viel, für die Stadt aber nicht", meint Nils Schwendemann.

Oberbürgermeister Julian Osswald hatte beim Jugendrathaus im vorigen Jahr dazu gemeint: "Als Projekt der Jugendlichen könnte ich mir die Verwirklichung dieser Idee gut vorstellen".

Auch auf der Suche nach Sponsoren sind die Jugendlichen. Um erstes Geld für den Park zu verdienen, übernahm die Gruppe bei einer Skatesession des KiJuz im Mai die Bewirtung.

Was der Motivation der Sportler einen Dämpfer verpasst, sind die langen Bearbeitungszeiträume der Stadt. Die Jugendlichen sind sich dennoch sicher: "Wir wollen das auf jeden Fall durchziehen!"