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Musiker berichten bei Konzert über ihre Erlebnisse in Spanien

Von Janna Wolf

"Rockin‘ the stage" lautete der Titel und die 69 Musiker des Sinfonischen Jugendblasorchesters Freudenstadt unter der Leitung von Christian Pöndl wurden dem Motto voll gerecht.

Freudenstadt. Die Bläserklasse sechs des Kepler-Gymnasiums eröffnete den Konzertabend. Als kleine Vorband sorgten sie mit fetzigen Liedern wie "Rattlesnake" und "School Spirit" für gute Stimmung im voll besetzten Foyer des Kepler-Gymnasiums. Dabei klang das junge Orchester schon ganz schön gut. Nur in wenigen Registern hatte man erfahrene Akteure als Verstärkung hinzugezogen.

Die Bläserklasse ist die Zukunft des Sinfonischen Jugendblasorchesters (SJBO). Viele Musiker stammen ursprünglich aus einer Bläserklasse. Ab Pfingsten haben auch diese jungen Musiker die Möglichkeit, im SJBO einzusteigen. Der Nachwuchs ist für das Orchester wichtig, denn auch dieses Jahr wurden einige Abiturienten und wichtige Stützen offiziell verabschiedet.

Der Auftritt des SJBO begann mit einer Überraschung: Die Musiker betraten nicht still und geordnet die Bühne, sondern marschierten in Reih und Glied wie eine Blaskapelle in das Foyer. Passend dazu spielten sie den schwäbischen Klassiker "Im schönen Schwabenländle". Christina Müller erklärte in ihrer Begrüßung den besonderen Einmarsch. Das Orchester spielte just dieses Stück während seiner Konzertreise in Spanien und marschierte damit durch die Straßen von Angora. Auch die weitere Moderation des Abends bezog sich auf die vergangene Reise nach Spanien. Verschiedene Mitglieder des Orchesters berichteten von ihren Ausflügen, Konzerten und Begegnungen im Rahmen des europäischen Musikfestivals.

Das Festival fand im spanischen Baskenland statt und wurde von den größten Musikschulen Europas organisiert. Über 3000 Musiker aus ganz Europa waren eingeladen. Das SJBO vertrat Deutschland und war mit rund 70 Musikern das größte teilnehmende Orchester. Für jeden Einzelnen sei es ein unvergessliches Erlebnis, gewesen, hieß es. Davon zeugten die begeisterten Erzählungen der Musiker, die witzig und unterhaltsam waren. Sie zeigten nicht nur, was für eine schöne Zeit das Orchester im Ausland hatte, sondern bewiesen auch, wie gut die Stimmung unter den jungen Musikern ist und wie gerne sie zusammen spielen.

Wer sich nach dem eher klassischen Einstieg schon Sorgen wegen des Mottos des Abends machte, wurde schnell beruhigt. Nach der europäischen Hymne folgten die rockigen Stücke. Mit "Gonna fly Now" aus dem Musical Rocky, Stücken von Earth, Wind & Fire und Queen spielte das Orchester bekannte Melodien, die beim Publikum gut ankamen.

Jugendliche beherrschen auch die leisen Töne

Das Orchester musizierte auf einem beachtlichen Niveau. Die teilweise sehr anspruchsvollen Stücke gelangen scheinbar mühelos. Mit "Led Zeppelin on Tour" bewiesen die Musiker, dass sie nicht nur knallen können, sondern auch leise Töne beherrschen. Bei dem Stück "Groovin‘ Around" präsentierte das Orchester die Solisten Maximilian Schulte, Dominik Kleinen und Darius Finkbeiner.

Anschließend folgten Dankesworte. Schulleiterin Perdita Toll lobte vor allem die spannenden Reiseberichte und die gut funktionierende Zusammenarbeit zwischen dem Kepler-Gymnasium und der Musik- und Kunstschule. Der Förderverein und das Orchester dankten Christian Pöndl für sein herausragendes Engagement und seine Leidenschaft, mit der er das junge Orchester leitet.

Als Zugabe spielte das SJBO die Hymne des europäischen Musikfestivals "Musikatu bibitza". Die Stimmen, die im SJBO nicht vertreten waren, wie Gesang oder Streichinstrumente, wurden im Hintergrund eingespielt. So bekam das Publikum einen Eindruck, wie es in Spanien geklungen hat, als über 1000 Musiker gemeinsam spielten.

Nach diesem letzten Stück schickte der Bandleader Christian Pöndl das Publikum hungrig nach Hause, allerdings nur im musikalischen Sinn. Für das leibliche Wohl wurde nach dem Konzert mit einem kleinen Büfett, das die Eltern der Musiker gespendet hatten, ausreichend gesorgt.