Bei einer Großdemonstration in Stuttgart waren auch Jäger aus dem Kreis Freudenstadt dabei. Foto: Wagner

Vertreter aus dem Kreis Freudenstadt bei Großdemonstration in Stuttgart dabei. Sie äußern Kritik an neuem Jagdgesetz.

Kreis Freudenstadt - Das ließen sich die Jäger aus dem Kreis Freudenstadt nicht nehmen: Bei der gestrigen Großdemonstration in Stuttgart nutzten auch sie die Gelegenheit, dem Landesjagdgesetz das letzte Halali und der Politik den Marsch zu blasen.

Praxisfern, überreglementiert und bürokratischer Moloch, das waren die Worte, die auch bei den Kritikern des Jagdgesetzes aus dem Kreis immer wieder zu hören waren: "Was sie im Gesetz nicht durchdrücken konnten, soll nun über die Durchführungsverordnung (DVO) erreicht werden", schimpfte Kreisjägermeister Dieter Krail aus Pforzheim. Revierjäger Roland Dettling aus Grünmettstetten störten Fütterungsverbot und "praxisferne Jagdzeitverkürzungen". Schmählich ausgebuht von den Demonstranten wurde Bondes Amtschef Wolfgang Raimer, der Gesetz und DVO verteidigen wollte.

"Wir müssen die Willkür der Politiker einstellen!", forderte Peter Hamm aus Talheim, der seit 1977 das Jagdamt hat. "Ich habe noch nie eine Katze erschossen", stellte er sich Vorwürfen von Gegendemonstranten. Arnold Lipp, Pächter des Jagdgebiets Bittelbronn, konstatierte: "Das Gleichgewicht der Natur kann nicht vom Schreibtisch aus reguliert werden." Staatsjäger Alfred Fuchs von der Kreisjägervereinigung bezeichnet das neue Gesetz als "überzogenen Zwang".