Foto: Lothar Schwark

Fasnet kommt richtig auf Touren: An die 2500 Hästräger ziehen durch Freudenstadt. Am Abend lange Nacht in der Turn- und Festhalle.

Freudenstadt - Beim großen Narrenwochenende in Freudenstadt präsentierte sich die gastgebende Narrenzunft ebenso wie die zahlreichen Gastzünfte und Tausende von Zuschauern in Hochform.

Stellte der schneidende Ostwind die Narren beim Fackelumzug am Freitagabend noch auf eine harte Probe, herrschte beim Umzug am Samstagnachmittag kaltes und klares Kaiserwetter.

Das närrische Wochenende begann mit einer Narrenmesse, die Diakon Georg Lorleberg in der voll besetzten Taborkirche hielt. "Wer nicht dabei war, hat definitiv was verpasst", schwärmte Vorsitzen- der Christoph Hartmann beim Zunftmeisterempfang im Freudenstädter Rathaus. Am Fackelumzug nahmen rund 55 Gruppen mit etwa 2000 Hästrägern teil. Trotz des kalten Winds hatten sich zahlreiche Zuschauer in der Innenstadt eingefunden. Aufwärmen war beim anschließenden Narrentreiben in der Turn- und Festhalle angesagt. Dort und im angrenzenden Festzelt stieg eine Dschungel- Party. Zunftmeister Karl- Heinz Scheu begrüßte die Gäste aus nah und fern, selbst aus dem Lörracher Raum. Sein Dank ging an den Hausherrn, Oberbürgermeister Julian Osswald.

Eine Breitseite bekam das Dschungelcamp ab. "Schlammtaucher, Lianenschwinger, Kakerlaken-Käferfresser – all das machen wir viel besser", meinte Schau, der die Gäste zu den wahren Dschungelkönigen der Dschungel-Party ernannte.

OB Osswald begrüßte die Besucher in der heimlichen Hauptstadt des Schwarzwalds. "Umtriebig, neckisch, närrisch und wild, gebt ihr Narren der Fasnet ihr Bild, mit Teufeln, Hexen, Hansele und Butzen. Eure Vielfalt lässt mich jedes Jahr stutzen", rief Osswald den Zunftmeistern beim Empfang im Rathaus zu. Ein großes Lob erhielten Vorsitzender Hartmann und die ganze heimische Narrenzunft für den großen Einsatz bei der Freudenstädter Fasnet.

Während die "No Kids" vom Nachbarschafts- und Geselligkeitsverein Ziegeltal die Gäste mit einer Tanzvorführung begeisterten, füllten sich draußen nach und nach die Zuschauerränge am Umzugsweg. Vom oberen Marktplatz, ging’s vorbei an der Venus durch die Stuttgarter Straße und die Kleinrheinstraße zur Turn- und Festhalle. Die Veranstalter sprachen von 5000 bis 6000 Zuschauern, die den Umzug mit 73 Gruppen und etwa 2500 Hästrägern verfolgten. Viele Zuschauer waren bunt kostümiert.

Bei strahlendem Sonnenschein verwandelte sich die Innenstadt in ein prächtiges Farbenmeer. Hartmut John und Markus Schlör informierten an der Venus über Zünfte und Brauchtum. Beim Amtsgericht boten Thomas Armbruster und Klaus Gröning Wissenswertes über die Fasnet. Den etwa zweistündigen Umzug führten traditionell die Hexa-Heuler Freudenstadt an, gefolgt von der Narrenzunft Freudenstadt. Neben altbekannten Zünften war erstmals die neu gegründete Narrenzunft Dietersweiler im Häs der "Feuerteufel" dabei.