Richtig stimmungsvoll ist es am Waldcafé, wo am 26. Dezember 2016 der "Winterzauber" startet. Foto: Schütt

Veranstaltung: "Winterzauber" am Waldcafé. Ehepaar Tremmel knüpft an Traditionen aus Bayern an.

Freudenstadt - Seit rund sechs Wochen ist Franz Tremmel am vorbereiten. Das Waldcafé im Teuchelwald hat sich in dieser Zeit verwandelt. Statt Stühlen und Sonnenschirmen gibt es auf der Terrasse Hütten und einen Stall. Alles ist bereit für den "Winterzauber".

Franz Tremmel stammt aus Bad Tölz. Aus seiner bayerischen Heimat kennt er den Brauch, in der Weihnachtszeit in den Dörfern oder sogar in einzelnen Bauernhöfen weihnachtliches Ambiente zu schaffen, damit sich Bürger und Gäste treffen und Kontakte pflegen können. "Das mach ich hier auch", dachte sich Franz Tremmel, der vor zehn Jahren das Waldcafé im Teuchelwald mit seiner Frau Claudia erworben und zu neuem Glanz geführt hat.

Im Winter 2010 veranstaltete das Ehepaar zum ersten Mal eine Waldweihnacht. Zwischen 15 000 und 20 000 Besucher strömten laut Franz und Claudia Tremmel damals in den Teuchelwald und genossen die heimelige Atmosphäre zwischen grünen Tannen. Bis 2012 gab es die Waldweihnacht in jedem Jahr. Ab 2014 beschloss das Ehepaar, wegen des immensen Aufwands nur noch alle zwei Jahre einen "Winterzauber" zu veranstalten.

Am Anfang hatte das Waldcafé noch keinen Strom- und Abwasseranschluss. "Damals war es noch komplizierter. Wir mussten mit mehreren Stromaggregaten arbeiten", schildert Franz Tremmel. Doch es ist auch heute noch eine Menge Arbeit. Die Dekoration mit fünf Anhängern voll Reisig oder das Aufhängen von etwa 500 LED-Lämpchen um das Waldcafé – alles erledigt Franz Tremmel meist alleine, denn er ist ein Perfektionist. "Alles muss passen", sagt er und grinst.

Neue Hütte komplett selbst gebaut

Eine neue Hütte hat er komplett selbst gebaut, eine wurde vom Handels- und Gewerbeverein ausgeliehen. Am Eingang des Waldcafés grüßt ein geschmückter Weihnachtsbaum die Gäste. Alles ist rustikal und gemütlich. "Es ist eine Freude, wenn man das machen kann", blickt Franz Tremmel zufrieden auf sein Werk. Immer wieder lassen sich Claudia und Franz Tremmel was Neues einfallen. So gibt es dieses Jahr eine Suppenküche mit einer Gulaschkanone, die sich Tremmel eigens besorgt hat. Hinzu kommt das bewährte Sortiment. Auch der "Hirschkuss", eine besondere Spezialität von Claudia und Franz Tremmel, darf nicht fehlen. Damit auch Kinder ihre Freude haben, werden vier Schafe in einen Stall am Waldcafé umgesiedelt.

Jetzt stehen die Tremmels und weitere acht Helfer in den Startlöchern. Am zweiten Weihnachtsfeiertag geht’s los. Bis zum 8. Januar – mit Ausnahme von Silvester – kann man die besondere Atmosphäre täglich von 12 bis 19 Uhr am Waldcafé genießen. Der "Winterzauber" ist nicht nur bei Urlaubern beliebt, sondern auch zu einem Treffpunkt für Freudenstädter geworden und zählt als Höhepunkt im Waldcafé-Jahr.

"Ein bisschen Schnee und Temperaturen zwischen null und minus zwei Grad" wünschen sich die Veranstalter. Regen sollte es nicht sein. Das Waldcafé im Teuchelwald erreicht man nur zu Fuß, entweder vom Parkplatz bei der Bässlerbrücke oder von Parkplatz bei der Klinik Hohenfreudenstadt. Parkmöglichkeiten gibt es auf einem weiteren Parkplatz an der Schömberger Straße und am Lauferbrunnen.