Die Beteiligten an den Projekten "AliSchwa" und "HöSchBo" zogen eine positive Bilanz. Foto: Oberlinhaus Foto: Schwarzwälder-Bote

Kooperationsprojekte "AliSchwa" und "HöSchBo" helfen Menschen beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt

Freudenstadt. Nach vier Jahren IdA (Integration durch Austausch) zogen die Partner der Projekte "AliSchwa" und "HöSchBo", die Erlacher Höhe Calw-Nagold, das Oberlinhaus Freudenstadt und die Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim, eine positive Bilanz.Zusammen mit ihren europäischen Projektpartnern in Polen (KANA), Schweden (Koordi-Nation) und Spanien (Consell de la Joventut d´Alacant) unterstützen die Projektpartner mit diesen zwei Projekten sowohl jüngere als auch ältere Menschen auf dem Weg in eine selbstbestimmte Zukunft.

Das Projekt "AliSchwa" hat die Zielgruppe junger Menschen bis zu einem Alter von 35 Jahren; das Projekt "HöSchBo" wendet sich an Menschen mit besonderen Vermittlungshemmnissen, auch an ältere Menschen, die noch arbeiten können. In beiden Projekten steht der Mensch im Mittelpunkt.

Die Projektteilnehmer, die wichtige persönlichkeitsbildende Fähigkeiten erwerben sollen und interkulturelle Kompetenzen entwickeln können, werden auf ihren Auslandsaufenthalt vorbereitet. Während ihres Praktikums in Spanien, Schweden und Polen werden sie von Projektmitarbeitern begleitet und danach auch von ihnen auf dem Weg zum beruflichen Wiedereinstieg unterstützt.

Da die aktuelle Europäische Förderperiode 2013 zu Ende geht, blickten die beteiligten Organisationen gemeinsam auf die laufenden Projekte zurück und wagten auch einen Blick in die Zukunft. Der bisherige Erfolg solcher Projekte und die hohe Jugendarbeitslosigkeit innerhalb Europas deuten darauf hin, dass diese Form der Mobilität durch Auslandsaufenthalte, die zu einer Integration in den Arbeitsmarkt verhelfen können, auch in der kommenden Förderperiode 2014 bis 2020 enthalten sein wird.

Drei Teilnehmer, die nach Spanien gereist waren um dort in einem Unternehmen ein Praktikum zu absolvierten, berichteten von ihren Erfahrungen. 60 bis 70 der Projektteilnehmer in ganz Deutschland haben im Anschluss an das Praktikum wieder eine berufliche Perspektive gefunden, erläuterte Nilgün Öksüz vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales, das gemeinsam mit dem Europäischen Sozialfonds die Projekte finanziert.

Da die Jugendarbeitslosigkeit in Spanien und in anderen Ländern Südeuropas bei über 50 Prozent liegt und es in Deutschland Qualifizierungsmöglichkeiten gibt, werden im Rahmen des Projekts "AliSchwa" seit einiger Zeit auch junge Spanier betreut, die in Betrieben der Landkreise Freudenstadt und Calw ein Praktikum absolvieren.

Zwei Spanier berichteten von ihren Erfahrungen in Deutschland. Sie konnten während eines zweimonatigen Praktikums ihre Betriebe von ihren Fähigkeiten überzeugen. Ein junger Mann ist inzwischen bei der Firma Elektro Möhrlen in Baiersbronn als Elektriker tätig. Eine junge Frau arbeitet als Krankenschwester in der Fachklinik Sonnenhof in Waldachtal. Beide sind glücklich, dass sie eine Arbeit und neue Freunde in der Region gefunden haben. Die beiden leben bereits seit einem Jahr im Schwarzwald und empfinden ihn heute als ihre neue Heimat.