So sehen Sieger aus: Die drei besten Teilnehmer jeder Wertungsklasse erhielten eine Medaille und einen kleinen Preis. Foto: Wolf

Rund 40 Teilnehmer mit dabei. Auf Technik kommt es an. Söhne bringen Väter zum Verzweifeln.

Freudenstadt - Alles eine Frage der richtigen Technik: Rund 40 Teilnehmer sind am Wochenende bei den ersten Freudenstädter Rutschmeisterschaften an den Start gegangen. Sie stürzten sich im Panoramabad ins "Schwarze Loch".

Dabei erzielten sie in der Black-Hole-Rutsche Zeiten zwischen unter 16 und fast 31 Sekunden. Rutschen ist für die meisten Menschen ein spaßiger Zeitvertreib. Tatsächlich gilt Rennrutschen jedoch als neue Trendsportart. Ziel ist es, eine Wasserrutsche in möglichst kurzer Zeit hinunterzusausen. Dass das gar nicht so einfach ist, wie es im ersten Moment klingt, bemerkten die Teilnehmer der Freudenstädter Rutschmeisterschaft schnell.

Die Besten fahren im November zum Finale in Bad Lauterberg

Viele nahmen spontan am Wettbewerb teil und waren quasi Anfänger im Rennrutschsport. Schnelles Rutschen ist vor allem eine Frage der richtigen Technik: Eine gute Körperhaltung ist entscheidend. Lediglich die Schultern und die Ferse sollten die Rutsche berühren. Ein bedeutender Faktor ist das Schwungholen. Der Starter sollte außerdem versuchen, möglichst in der Spur zu bleiben. Die Umsetzung der Techniktipps gestaltete sich schwierig. Oft sorgten gerade die jüngeren Teilnehmer für Überraschung, indem sie die Zeiten ihrer älteren Mitstreiter unterboten.

Das war der Reiz des Wettbewerbs: Die Ergebnisse waren fast gänzlich unabhängig von Alter oder Geschlecht und in den meisten Fällen kaum vorhersehbar. Manch erwachsener Mann verzweifelte, weil er, egal wie er es auch anstellte, nicht an die Zeit seines kleinen Sohnes herankam. Glücklicherweise war das auch nicht nötig, denn die Wertung fand in drei verschiedenen Klassen statt: Damen, Herren und Kinder. Die zwei besten Zeiten der Rutschläufe ergaben zusammengerechnet das Endergebnis. Am Wettbewerb teilnehmen durfte jeder. Abgesehen vom Eintrittsgeld kostete es keine Anmeldungsgebühren.

Die Freudenstädter Rutschmeisterschaft war Teil eines deutschlandweiten Rennrutschwettbewerbs, dem Deutschland-Cup. Organisiert wird er vom Deutschen Rennrutsch-Verband. Parallel zu dem Freudenstädter Wettbewerb fanden auch in anderen Orten regionale Meisterschaften statt. Die Bestplatzierten der regionalen Meisterschaften qualifizieren sich wiederum für die Teilnahme am großen Deutschland-Cup Finale im November in Bad Lauterberg.

"Mit unserem neuen Rutschenturm eignen wir uns super als Austragungsort für so einen Wettbewerb", sagte der Marketingleiter des Panoramabads, Christian Schebetka. Schon im normalen Badebetrieb können Starter ihre Zeit an einem Bildschirm am Ausgang ablesen. Für den Wettbewerb wurde die Messung von der Turbo-Rutsche auf die Black-Hole-Rutsche verlegt. "So ist die Zeitmessung auf der Rutsche für jeden etwas Neues", erklärte Schebetka.

Die Möglichkeit, die jeweiligen Zeiten am Monitor direkt abzulesen, machte den Wettbewerb zu einer unterhaltsamen Angelegenheit. Während manche Teilnehmer je nach zuvor aufgemalter Startnummer ihre Rutschläufe absolvierten, versammelten sich die übrigen Wettkämpfer gespannt vor der Anzeigetafel im Eingangsbereich des Rutschenturms, wo sie die jeweiligen Zeiten verfolgten. Es wurde gescherzt und gelacht, verschiedene Techniken ausgetauscht und verglichen.

Der Goldmedaillengewinner der Herren-Kategorie sieht dem großen Wettbewerb entspannt entgegen: Eine spezielle Vorbereitung ist nicht geplant. Allerdings sei ein erster Platz auch dieses Mal das große Ziel. "Wenn ich an so einem Wettbewerb teilnehme, dann möchte ich auch gewinnen", so Sascha Burkhardt. Ein positives Fazit von der ersten Freudenstädter Rutschmeisterschaft zog Marketingleiter Christian Schebatka: "Die Veranstaltung hat sich auf jeden Fall gelohnt." Aufgrund des Frühlingswetters sei die Beteiligung am Wettbewerb geringer als erwartet gewesen. Schebatka war trotzdem zufrieden: "Es war die erste Veranstaltung dieser Art in unserem Bad und ein guter Start." Im Herbst soll erneut ein Rennrutsch-Wettbewerb im Panoramabad stattfinden. Ob die Bestzeit von 15,55 Sekunden dann unterboten werden kann?

Die Sieger nach drei Durchgängen: In der Kinder-Klasse siegte Max Zeibel. Miriam Stahl gewann in der Klasse der Damen die Goldmedaille. Zusammen mit Julia Tietz qualifizierte sie sich so für die Teilnahme am deutschlandweiten Finale des Deutschland-Cup im Rennrutschen. Die beste Zeit des Tages mit 15,55 Sekunden rutschte Sascha Burkhardt. Er ist mit dem Zeitplatzierten der Herren, Robert Turban, ebenfalls im November in Bad Lauterberg dabei.