Die Studenten und ihre Betreuerinnen Regina Rhodius, Monika Bachinger und Kerstin Ensinger. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Nationalpark: Studenten stellen Konzepte für Tourismus-Entwicklung vor

Unkonventionell und einfallsreich: Studenten stellten ihre Ideen für die touristische Entwicklung der Nationalparkregion vor. Die Konzepte stießen auf positive Resonanz.

Region. Studenten der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg und der Universität Freiburg erklärten ihre Gründungsideen. Organisator der Veranstaltung im Nationalparkzentrum Ruhestein war der "Wissensdialog Nordschwarzwald", ein gemeinsames Forschungsprojekt der beiden Hochschulen, heißt es in einer Pressemitteilung.

Die Bandbreite der Ideen reichte von gesundheitstouristischen Angeboten bis zu Outdoor-Aktivitäten und Abenteuer-Erlebnissen: So verbirgt sich hinter dem Stichwort "ComForest" die Idee, Gästen eine einfache, schnell aufbaubare Unterkunft zur Verfügung zu stellen. Die Suche dieser Unterkunft mittels GPS-Koordinaten stellt Teil des dahinter stehenden Konzepts einer "Auszeit im Wald" dar. Unter dem Motto "Black Forest Horror" hatte sich eine weitere Studentengruppe Gedanken um die Nutzung der verlassenen Lungenklinik auf der Charlottenhöhe gemacht und die Idee eines abenteuerorientierten Gruselwochenendes entwickelt.

Dagegen stellte das gesundheitstouristische Angebot einer Wanderung am Sankenbach in Baiersbronn das Erleben der Natur als Kraftquelle in den Mittelpunkt. Inspiriert vom Konzept "Tatort Jungfrau" in Grindelwald, konzipierte eine weitere Gruppe den "Tatort Schwarzwald", um Menschen in die Region zu locken und mit Land und Leuten vertraut zu machen.

In der Diskussionsrunde bewerteten Fachleute die Projekte im Hinblick auf ihre Machbarkeit. Dabei wurden alle vorgestellten Gründungsideen äußerst positiv bewertet. Adrian Probst vom Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord sowie der Geschäftsführer der Kur- und Tourismus GmbH Bad Peterstal-Griesbach, Axel Singer, bescheinigten allen vier Projekten "ein großes Potenzial". Beide Experten äußerten Interesse daran, zwei der Ideen auch in der Praxis zu begleiten und als touristische "Prototypen" zu testen. Denkbar sei bei einer Umsetzung auch, die guten Ideen aus mehreren Projekten miteinander zu kombinieren.

"Unkonventionelle Herangehensweise"

Kerstin Ensinger freute sich über die "unkonventionelle Herangehensweise" der jungen Leute, die wichtig sei, um neue Ideen zu entwickeln. In einem zweiten Schritt könne dann geprüft werden, welche Ideen für die Umsetzung innerhalb des Nationalparkgebiets, in dem Natur- und Prozessschutz oberste Priorität haben, geeignet seien und welche Vorhaben besser in die Kulisse von Nationalparkregion und Naturpark passen würden. Für Projekte mit starkem Nachhaltigkeitsbezug bestünden gute finanzielle Förderungsmöglichkeiten.

Monika Bachinger, Professorin für Tourismus an der Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg, und Regina Rhodius, Geschäftsführerin des Projekts Wissensdialog Nordschwarzwald an der Uni Freiburg, boten an, die Projekte auch in der Umsetzungsphase fachlich zu begleiten.

Weitere Informationen: www.wissensdialog-nordschwarzwald.de