Wenig Grund zum Hadern hatte Sebastian Braun (hier noch im Trikot der SpVgg Freudenstadt mit Pascal Fahrner) mit seiner Saison beim SV Oberachern. Foto: Burkhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

FußballSebastian Braun fühlt sich wohl beim SV Oberachern

Von Volker Haag

Sebastian Braun, gebürtiger Fußballer aus Baiersbronn, hat im zweiten Jahr beim Südbadischen Verbandsligisten SV Oberachern sein Meisterstück vollbracht. Nach dem Abstieg in der Vorsaison aus der Oberliga Baden-Württemberg sind die Badener in einem wahren Herzschlagfinale wieder in diese Klasse zurückgekehrt.

"Mucki" Braun, wie er von seinen Freunden genannt wird, war dabei ein fester Bestandteil des Meisterteams, hat er doch von allen Spielern die meisten Einsatzminuten auf dem Buckel. Dabei war der Wiederaufstieg für die Mannschaft vor der Saison eigentlich kein Thema. Die Mannschaft von SVO-Coach Thomas Leberer war nach dem am Ende zu erwartenden Abstieg aus der Oberliga gezwungen, einen erneuten personellen Umbruch einzuleiten. Es war aus diesem Grund eigentlich nicht zu erwarten, dass die Mannschaft sich so schnell finden würde.

Auch für den 26-jährigen Baiersbronner, der zuvor vier Jahre in Freudenstadt und davon zwei in der Landesliga überwiegend auf der rechten Außenbahn für Furore sorgte, kam diese positive Entwicklung überraschend: "Vor der Saison haben wir nach unserem Abstieg und einigen Abgängen in der Mannschaft das Saisonziel Platz sechs bis zehn ausgegeben. Dazu kam noch, dass die Vorbereitung hinsichtlich der Testspielergebnissen, die wir allesamt verloren haben, richtig schlecht verlaufen ist. Der Saisonstart war dann ja auch nicht besonders gut." Sprich, das erste Punktspiel gegen Kuppenheim ging prompt mit 0:2 verloren.

Im weiteren Verlauf der Saison fand die Mannschaft auch dank der guten Arbeit ihres Trainers Thomas Leberer immer besser zueinander und es entwickelte sich eine Eigendynamik. Mit sieben Punkten Vorsprung wurden die Oberacherner Herbstmeister. Sebastian Braun, der in Oberachern von seinem Trainer zum Stoßstürmer umfunktioniert wurde, tat sich auch als Torschütze mit seinen sieben Saisontoren hervor.

In erster Linie zeichnet sich der sympathischen Baiersbronner durch seine große Laufstärke und seine Mannschaftsdienlichkeit aus. In den vergangenen beiden Jahren hat er durch die intensive Trainingsarbeit seiner Ansicht nach zudem vieles Neues im taktischen Bereich auch durch die Videoanalyse dazugelernt. "Da sieht man erst, was man auf dem Platz taktisch falsch macht", sagt er.

Der Unterschied von der Landes- zur Verbandsliga und noch mehr im ersten Jahr gleich zur Oberliga war aus Brauns Sicht schon ein gewaltiger. "So groß habe ich mir den Unterschied nach meinem Wechsel nach Oberachern am Anfang gar nicht vorgestellt." Und doch hat sich der Baiersbronner überraschend schnell bei den Badenern akklimatisiert. Der Draht zu seinem alten Verein SpVgg Freudenstadt ist indes nie abgebrochen. Zumal sein jüngerer Bruder Kevin seit der vergangenen Saison, die mit dem Landesligaabstieg endete, sein fußballerisches Erbe in Freudenstadt angetreten hat. Für ihn selber wird es zumindest noch ein Jahr im Badischen weitergehen, mit dem klaren Ziel, die Klasse zu halten. Vor zwei Jahren kam nach dem Aufstieg in die Oberliga Baden-Württemberg nach einem katastrophalen Start gleich wieder der Abstieg. Bereits am heutigen Mittwoch bittet sein Trainer Thomas Leberer seine Mannschaft zur ersten Trainingseinheit. Am ersten Augustwochenende beginnt die Mission Klassenerhalt für Mucki Brauns Mannschaft in der Oberliga Baden-Württemberg – mit einem hoffentlich positiven Ausgang.