So soll sich das neue Hotel Teuchelwald ab Oktober 2018 präsentieren. Foto: Diakoniewerk Martha Maria

Hotel wird erweitert und aufgehübscht. Ab März 2018 soll Betrieb wieder aufgenommen werden. Villa muss weichen.

Freudenstadt - In Freudenstadt wird weiter investiert. Das Diakoniewerk Martha Maria nimmt mehrere Millionen Euro in die Hand, um das Hotel Teuchelwald zu sanieren und zu erweitern. Einziger Wermutstropfen: Die Villa neben dem Haupthaus muss weichen.

Die Entscheidung des Diakoniewerks mit Sitz in Nürnberg, zu dem der Gesundheitspark Hohenfreudenstadt mit dem Hotel Teuchelwald und der Klinik Hohenfreudenstadt gehören, fiel im vergangenen November. Zuvor hatte der Weiterbetrieb des Hotels Teuchelwalds auf der Kippe gestanden. Der Zustand der Villa, die als Gästehaus dient, sei katastrophal, die Balkone dürften bald nicht mehr betreten werden, und in den Brandschutz hätten rund 800.000 Euro investiert werden müssen, schilderte Andreas Cramer, Vorstandsvorsitzender des Diakoniewerks Martha Maria, in einem Pressegespräch. Auch wenn die alte und malerische Villa von außen gut dasteht. "Innen hat das Haus mit dem Ursprungsgebäude nichts mehr zu tun", ergänzten Walter Beuerle und Carsten Dryden, die Geschäftsführer des Gesundheitsparks Hohenfreudenstadt. Das Gebäude stehe im Gegensatz zum Haupthaus nicht unter Denkmalschutz, da es vor rund 30 Jahren einige Umbauten und damit Eingriffe in die Grundsubstanz der Villa gegeben habe.

"Unser Herz schlägt für den Denkmalschutz", so Andreas Cramer. Das Diakoniewerk betreibe auch andere denkmalgeschützte Häuser, wie das Hotel Hohenschwangau. Doch mit der Villa in Freudenstadt sei das nicht vergleichbar.

Ganzheitliches Konzept für die Gäste

Auch das Haupthaus sei bisher nie rentabel gewesen. Deshalb habe man sich entschlossen, zu investieren anstatt den Betrieb einzustellen, hob Cramer hervor. Man verfolge mit dem neuen "Teuchelwald" eine ganzheitliche Sichtweise zur Erholung von Körper, Geist und Seele des Menschen. Deshalb sollen auch in Zukunft die Synergien mit der Klinik Hohenfreudenstadt ausgebaut werden. Das bedeute, dass Gäste im Hotel wohnen können, während sie ambulante Behandlungen in der Klinik haben. Diese "Gesundheitsgäste" hätten bisher erst einen Anteil von 15 Prozent, den man steigern wollen, so Cramer. Mit den baulichen Veränderungen solle der Hotelbetrieb auch professionalisiert werden.

Der Neubau entsteht am Hang, links vom Hauptgebäude und wird mit einem Übergang mit diesem verbunden. Das Baugesuch ist bei der Stadt bereits eingereicht und laut Carsten Dryden mit dem Denkmalamt abgestimmt. Anfang Oktober sollen die Bauarbeiten mit dem Abriss der Villa beginnen. Ab dann wird das 106 Jahre alte Hotel für vier bis fünf Monate geschlossen.

In dieser Zeit werden das Haupthaus renoviert und parallel der Rohbau des Neubaus erstellt. Ab März 2018 soll der Hotelbetrieb wieder aufgenommen werden. Daneben wird der Innenausbau im neuen Trakt erledigt. Ab 1. Oktober soll dann der komplette neue "Teuchelwald" für die Gäste zur Verfügung stehen. Insgesamt wird das Hotel dann 60 Zimmer mit 96 Betten umfassen. Für die Mitarbeiter werde für die Zeit der Schließung noch nach Lösungen gesucht, erläuterte Andreas Cramer.

60 Zimmer mit 96 Betten

Mit der Wiedereröffnung will sich das Hotel Teuchelwald als Domizil für individuelle Feriengäste, für Teilnehmer an besonderen Angeboten des Hauses, für Tagungsgäste von Firmen oder von kirchlichen und diakonischen Gruppen oder für Seniorengruppen präsentieren. Kulturelle und kirchliche Angebote zur Besinnung soll es nach wie vor geben.

Für die Umsetzung des Projekts ist Andreas Cramer verantwortlich, der neun Jahre lang Direktor und Vorsitzender der Geschäftsführung für beide Freudenstädter Häuser war. Die Erholung des Menschen im ganzheitlichen Sinn werde auch ein Alleinstellungsmerkmal des neuen Hotels Teuchelwald sei, so Andreas Cramer.