Die chinesischen Berufsschullehrer zusammen mit Obermeister Volker Nübel (hinten links), Kreishandwerkerschaft-Geschäftsführer Siegfried Dreger, Dolmetscherin Wang Zhe und dem Vize-Obermeister Jörg Günter. Foto: Kreishandwerkerschaft Foto: Schwarzwälder-Bote

Wirtschaft: Delegation aus China informiert sich im Kreis über duale Ausbildung

Kreis Freudenstadt. 15 chinesische Berufsschullehrer sind derzeit zu Gast bei der Bauinnung Freudenstadt.

Die Geschäftsführerin, Wang Zhen, betreut die Gruppe als Dolmetscherin, ebenso der ehemalige Berufsschullehrer und Experte für Lehrerbildung und internationale Projekte, Karl-Otto Döbber. Bei der Besuchergruppe handelt es sich um Lehrer – Frauen und Männer – einer chinesischen Berufsschule und Vertretern der Schulverwaltung, die sich von der dualen Ausbildung ein Bild machen wollen und sich Erkenntnisse über moderne didaktische Ansätze in der Berufsausbildung aneignen, heißt es in einer Pressemitteilung der Kreishandwerkerschaft.

In China werden Lehrlinge im Hoch- und Tiefbau ausgebildet. Deshalb habe die Gruppe das Baugeschäft Nübel in Pfalzgrafenweiler besucht. Obermeister Volker Nübel stellte seinen Werdegang vor. Zusammen mit seinem Stellvertreter Jörg Günther erklärte er ferner die modernen Arbeitsweisen im Baubetrieb und die damit verbundenen hohen Qualifikationsanforderungen an die Baufachleute. Der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Siegfried Dreger, erläuterte die duale Ausbildung eines Auszubildenden im Maurerhandwerk. Nübel und Günter, beide Maurermeister, hoben die Bedeutung der ständigen Weiterbildung und die Meisterpflicht im Handwerk hervor.

Bei einer Baustellenbesichtigung seien die Besucher sichtlich von der hohen Qualität der Bauarbeit begeistert gewesen. In China sei es das größte Ziel der Eltern, dass ihre Kinder studieren. Der Staat habe jedoch erkannt, dass viele Facharbeiter fehlen und versuche, gegenzusteuern. Er investiere viel Geld in die berufliche Bildung. In der Regel seien 5000 bis 8000 Schüler an einer Berufsschule, die Klassengrößen in China betrage zwischen 50 und 70 Schüler. Sie besuchen dort drei Jahre Vollzeitunterricht und lernen Theorie und Praxis. Bei der Bauqualität habe China großen Nachholbedarf. 30 Jahre alte Hochhäuser müssten jetzt komplett saniert werden. Aus diesem Grund wolle China dem qualifizierten Baufachleuten einen höheren Stellenwert geben.