In den Vorstand des Pferdesportkreises Nordschwarzwald wurden (von links) Dieter Hoffmann, Susanne Hoyler, Andrea Proß, Birgit Bäuerle und Walter Linsin gewählt. Foto: Sannert Foto: Schwarzwälder-Bote

Kreis Nordschwarzwald zieht Bilanz eines erfolgreichen Jahres 2012 / Referent hält Plädoyer für den Freizeitsport

Von Doris Sannert

Vertreter von elf der insgesamt 22 Mitgliedsvereine im Pferdesportkreis Nordschwarzwald trafen sich zur Hauptversammlung in Waldachtal-Lützenhardt, um über die Ereignisse des vergangenen Jahres zu berichten, aber auch, um einige Vorstandsposten neu zu besetzen. Das gelang jedoch nur teilweise.

Mit Andrea Proß von der RSG Altheim fanden die Pferdefreunde zwar eine Nachfolgerin für den scheidenden Fachleiter Vielseitigkeit, Joachim Jung. Der Posten Fachleiter für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit blieb dagegen unbesetzt. Bea-Lara Simmendinger hatte sich nicht mehr zur Wahl gestellt.

Vorsitzender Dieter Hoffmann ließ keinen Zweifel daran, wie sehr er und viele andere im Verein die Arbeit von Bea-Lara Simmendinger geschätzt haben. Bei jedem Turnier sei die dabei gewesen und habe darüber in der Presse und auf der Homepage berichtet. "Wenn wir keinen Nachfolger finden, kommt der Reitsport nicht mehr in der Zeitung", appellierte Hoffmann, aber ohne Erfolg.

Für eine weitere Amtsperiode stellten sich dagegen der stellvertretende Vorsitzende und Kassierer, Otto Steuer jun., die Fachleiterin Dressur, Susanne Hoyler, Fachleiterin Freizeit- und Breitensport, Birgit Bäuerle sowie der Beauftragte für den Vierkampf, Walter Linsin, zur Verfügung. Alle wurden jeweils einstimmig gewählt. Linsin war zuvor in der Jugendversammlung als Jugendwart gewählt worden und musste von den Mitgliedern in der Versammlung für dieses zusätzliche Amt bestätigt werden.

Mit den Erfolgen von Doppelolympiasieger Michael Jung und der Ernennung seines Vaters Joachim Jung zum "Trainer des Jahres" sei das vergangene Vereinsjahr "sehr erfolgreich" verlaufen, freute sich Hoffmann. Er erinnerte an die Kreismeisterschaften und die Siegerehrung beim Reiterball, an den Vergleichskampf mit dem Reiterring Hügelland (Kreis Pforzheim/Enzkreis), an das Erstellen der Bestenlisten sowie an zahlreiche Lehrgänge in Tübingen.

"Wir sind hoch, weit, schnell, schön und erfolgreich gesprungen", zog auch der Fachleiter Springen, John Brocklebank zufrieden Bilanz. Mit den Fördergruppenlehrgängen habe man in diesem Jahr deutlich früher begonnen, um die Winterpause zu verkürzen und mehr Abstand zu den Turnieren zu gewinnen, informierte Fachleiterin Dressur, Susanne Hoyler. Mit 21 Europameistertiteln bei Junioren und jungen Reitern sei der Pferdesportkreis NSW so erfolgreich gewesen, wie kaum ein anderer, teilte der abwesende Fachleiter Vielseitigkeit, Joachim Jung, der Versammlung schriftlich mit. Er bat dennoch darum, neue Impulse für Reiter im unteren Leistungsbereich der Vielseitigkeit zu setzen.

Von den Kreismeisterschaften im Fahren berichtete Fachleiter Thomas Genkinger. Laut Birgit Bäuerle waren vier Reiter zwischen 14 und 20 Jahren als Mannschaft erstmals und auf eigene Kosten für den PSV im Bereich Freizeit- und Breitensport unterwegs und haben bei den Turnieren "gut abgeschnitten". Dieses Jahr, versprach sie, "wollen wir durchstarten".

Walter Linsin lobte die "gute Ausbildungsarbeit in den Vereinen". Sein Dank galt allen voran den Eltern. Sie gingen oftmals an die Grenzen ihrer finanziellen Möglichkeiten und leisteten einen enormen Zeitaufwand. Dennoch wünsche er sich eine größere Beteiligung an den Veranstaltungen des Württembergischen Pferdesportverbands.

Von ihm war mit Lukas Vogt der Vertreter für das Freizeitreiten nach Lützenhardt gekommen. Er hatte reichlich statistisches Anschauungsmaterial mitgebracht und informierte über Fördermöglichkeiten für Veranstaltungen für Reiter im Breitensport-Bereich.

Schließlich gebe es im Reitsport mehr Breitensportler als Turniersportler, unter den 105 000 Mitgliedern in Reitvereinen in Baden-Württemberg seinen gerade einmal 5874 Turnierreiter mit Ranglistenpunkten. Sein Appell an die Reitvereine: "Unterstützen sie ihre Breitensportbeauftragte, nutzen sie die Chance und machen sie auf den Breitensport aufmerksam."