So soll sich der Neubau (rechts) an das Hotel Zollernblick anfügen. Foto: Visualisierung: archis

Neubau am Hotel Zollernblick befürwortet. 49 Zimmer und ein Wellnessbereich.

Freudenstadt - "Das bringt uns als touristische Stadt weiter vorwärts". Oberbürgermeister Julian Osswald gefielen die Pläne der Familie Schillinger zur Erweiterung und Modernisierung des Hotels Zollernblick in Lauterbad ausgesprochen gut. Ebenso ging es den Stadträten, die einstimmig das beschleunigte Verfahren zur Änderung des Bebauungsplans "Schnaitbaum" beschlossen, um den Weg zur Realisierung des Projekts zu ebnen.

Der Altbau des Hotels Zollernblick prägt das Orts- und Landschaftsbild am Stokingerhang und ist ein Kulturdenkmal. Hotelier Steffen Schillinger, der bisher die Hotelräume gepachtet hatte, hat das Haus, das Besitz der Universitäten Stuttgart, Karlsruhe und Tübingen war, erworben (wir berichteten) und will den Anbau, der bisher als Seminarzentrum der Universitäten genutzt wurde, abreißen und durch einen modernen Neubau mit Wellness- und Restaurantbereich ersetzen.

Der geltende Bebauungsplan decke aber die Bauwünsche nicht ab, erläuterte Rudolf Müller, Leiter des Amts für Stadtentwicklung, im Gemeinderat. Deshalb sei eine Änderung des dortigen Bebauungsplans notwendig.

Steffen Schillinger plant an Stelle des Anbaus aus den 50er-Jahren einen viergeschossigen Neubau mit Flachdach und 49 Zimmern. Im Untergeschoss soll ein Wellness- und Spabereich entstehen. Das Flachdach soll etwa zur Hälfte begrünt werden. Auch eine Tiefgarage mit rund 40 Stellplätzen für die Gäste und die Anlieferung von Waren ist geplant. Weitere Stellplätze soll es in der Umgebung des Hotel geben.

Die Planung sei gelungen, betonte Rudolf Müller. Das neue Gebäude sei modern, stehe aber im Einklang mit dem Bestand. Die Giebelseite des bestehenden Gebäudes zeige weiterhin große Wirkung und werde nicht beeinträchtigt. Wie Christoph Gerber, Leiter des Baurechts- und Ordnungsamts ergänzte, wurde in einem naturschutzrechtlichen Fachbeitrag geprüft, ob Fledermäuse durch die geplanten Maßnahmen betroffen sind. Tatsächlich wurden Kotspuren von Fledermäusen entdeckt. Deshalb müsse der Abbruch der Gebäude außerhalb der Zeit erfolgen, in der Fledermäuse die Spalten des Gebäudes nutzen (Januar bis März).

In der Diskussion hatte Stadtrat Eberhard Haug (SPD) Bedenken, ob die Parkplätze unterhalb des Hotels für die Berghütte und das Hotel ausreichen, wenn auch das Restaurant von mehr Gästen genutzt wird. Der Nachweis der Stellplätze für den Neubau sei erbracht, erläuterte Müller. Wenn der untere Parkplatz voll sei, dann sei er eben voll.

Stadtrat Bernd Wetzel (Bürgeraktion) machte darauf aufmerksam, dass es immer wieder Beeinträchtigungen durch Lärm von der Berghütte gebe und hatte Bedenken, dass das durch das neue Hotel verstärkt werden könne. Das Hotel sei sicher kein Auslöser von Lärm, entgegnete OB Osswald.

Ortsvorsteher Joachim Auer aus Dietersweiler gab bekannt, dass es dem Ortschaftsrat wichtig sei, dass es zu keinem Interessenkonflikt mit dem Stokinger-Skihang kommt. Auch die Löschwasserversorgung in diesem Gebiet sollte überprüft werden, was ihm Rudolf Müller zusagte.