Charlotte Klasen: Ihr erstes Vorbild war Steffi Graf, heute bewundert sie in erster Linie Roger Federer... Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder-Bote

TennisCharlotte und Anna Klasen auf und neben dem Platz ein starkes Team / Im Einzel gegen die Siegerin ausgeschieden

Mit dem Sieg des Duos Carolin daniels/Lidziya Marozava ist gestern die Doppelkonkurrenz beim 23. BMW-ahg-Cup in Bildechingen zu Ende gegangen. Im Endspiel setzten sie sich gegen die Argentinerinnen Catalina Pella/Guadelupe Perez Rojas in drei Sätzen durchdurch.

Schon früh ausgeschieden sind dagegen die an Nummer drei gesetzten deutschen Spielerinnen Charlotte und Anna Klasen, eines der seltenen Schwester-Duos auf der Tennistour. Nach ihrem Match haben wir ein Interview mit den beiden Rechtshänderinnen geführt, die 21 und 19 Jahre alt sind.

Das heutige Doppel ist nicht so gut verlaufen. Wie lautet euer Fazit und woran lag es heute?

Wir haben gut begonnen und den ersten Satz gewonnen. Dann haben wir nachgelassen und mehr Fehler gemacht. Dadurch sind unsere Gegnerinnen wieder besser ins Spiel gekommen. Hinzu kommt, dass Luknarova/Primorac sehr stark waren. Wir sind mit unserem Start in das Spiel aber zufrieden.

Was war euer Ziel für das Turnier?

Wir denken nur von Spiel zu Spiel, da es hier sehr viele starke Gegner gibt und das Ranking eher unbedeutend ist.

Seit wann spielt ihr Tennis und wie kam es dazu?

Wir spielen beide Tennis seitdem wir fünf Jahre alt sind. Zu dem Sport sind wir durch unsere Mutter gekommen.

Und seit wann spielt ihr zusammen Doppel?

Es hat sich angeboten, da wir meist die gleichen Turniere spielen. Zudem ergänzen wir uns sehr gut und es funktioniert super.

Wie beeinflusst es eure Beziehung außerhalb des Sports?

Sehr positiv. Es schweißt uns noch mehr zusammen. Natürlich kommen auch einmal kleine Diskussionen auf, aber das Positive überwiegt.

Wie viel Zeit investiert ihr in euren Sport?

Jeden Tag trainieren wir bis zu fünf bis sechs Stunden. Hier kommt aber auch die Planung der Turniere und die Anfahrt hinzu.

Wie lässt sich das mit Schule und Job verbinden?

Wir haben beide unser Abitur abgeschlossen. Ich (Anna) hab ein Fernstudium in Fitness & Health-Management angefangen und Charlotte will auch bald studieren. Man muss seine Zeit einteilen, damit dies funktioniert. Aber es kann auch helfen, den Kopf frei zu bekommen.

Bleibt da noch Zeit für andere Hobbys oder Sportarten?

Nicht wirklich. Wir haben bis vor drei Jahren noch Handball gespielt, jedoch war dann einfach keine Zeit mehr dafür vorhanden und die Verletzungsgefahr zu groß. Alle drei bis vier Wochen treffen wir unsere Freunde am Wochenende.

Welches ist euer Lieblingsbelag und wie findet ihr den Platz hier?

Hard Court und Sand. Es ist hier eine gute Anlage mit Standardsand. Zudem kennen wir die Verhältnisse in Bildechingen gut, da wir schon das dreimal hier waren.

Wie bereitet ihr euch auf euer Match vor? Habt ihr Rituale?

Spezielle Rituale haben wir nicht. Wir führen unser normales Aufwärmprogramm durch. Manchmal geben wir uns Tipps, wenn eine von uns die Gegnerinnen kennt. Musik hilft uns zur Einstimmung vor den Spielen.

Von wem werdet ihr trainiert und werdet ihr von eurem Trainer begleitet?

Unsere Trainer sind Tobias Hinzmann und Binh Bui. Sie trainieren mit uns in Wahlstedt in Norddeutschland in unserer Heimat. Bei diesem Turnier ist Binh Bui dabei.

Was war bisher euer größter Erfolg?

Unser Sieg im Doppel in Brüssel beim 10 000 Dollar-Turnier.

Werdet ihr euch in Zukunft mehr auf das Einzel oder Doppel konzentrieren?

Unsere Konzentration wird wohl mehr auf dem Einzel liegen.

Gibt es ein Vorbild und wenn ja, warum?

Unser Vorbild ist Roger Federer, da er sehr sympathisch ist und auch schön spielt. Am Anfang war Charlottes Vorbild aber auch noch Steffi Graf.

Was sind eure Ziele für die Zukunft und die nächsten Turniere?

Wir wollen uns weiter entwickeln und uns im Ranking nach oben kämpfen. Aber vor allem soll auch der Spaß weiter im Mittelpunkt stehen. Als nächstes stehen Turniere in Tschechien an. u Die Fragen stellte Pascal Hoffmann..