Das Team der Familienberatungsstelle (von links): Birgit Reuß, Ulrich Braun, Margit Hornberger, Leiterin Andrea Lichter, die Leiterin des Jugendamts, Charlotte Orzschig, Verena Knauss, Landrat Klaus Michael Rückert und Maria Kaesemann. Foto: Riesterer

Familienberatungsstelle wertvoller Ansprechpartner für Eltern und Heranwachsende.

Kreis Freudenstadt - Eine Scheidung der Eltern oder Probleme eines Kindes in der Schule sind für Familien eine große Belastung. In solchen Situationen bieten sich die Mitarbeiter der Familienberatungsstelle des Kreises als Ansprechpartner an.

In jeder Familie können Eltern, Kinder oder Jugendliche mit einer Situation überfordert sein und möchten sich Rat oder Hilfe von Außenstehenden einholen. In solchen Fällen bietet sich die Familienberatungsstelle des Landkreises Freudenstadt an.

Zeitnaher Termin für das Erstgespräch

Die Stelle innerhalb des Jugendamts bietet sowohl Hilfe für Eltern bei Erziehungsfragen – etwa in schwierigen Phasen wie der Pubertät –, als auch Kinder- und Jugendberatung für junge Ratsuchende an. "Den Schwerpunkt unserer Arbeit mit etwa 40 Prozent machen konflikthafte Krisensituationen im Bereich der Familienberatung aus.

Dabei geht es meist um Ehe- oder Paarkonflikte sowie Trennungs- oder Scheidungssituationen", erklärt Andrea Lichter, Leiterin der Familienberatungsstelle. Anmelden können sich Hilfesuchende telefonisch unter der Nummer 07441/9 20 60 70 oder persönlich bei der Beratungsstelle im Kreishaus in der Landhausstraße 4 in Freudenstadt.

Die Ratsuchenden bekommen einen zeitnahen Termin zum Erstgespräch, bei dem sie ihren Berater kennenlernen und ihr Problem beschreiben. In der Folge werden Ideen herausgearbeitet und ein Ziel, die Dauer sowie die Beteiligten des Prozesses vereinbart. "Wir versuchen stets, alle betroffenen Familienmitglieder zur Problemlösung mit ins Boot zu holen", erklärt Lichter.

Im Verlauf der Beratung wird dieses Ziel immer wieder überprüft und angepasst. Die Beratungsstelle versuche, so Lichter, ressourcenbedacht zu arbeiten. Die Familien sollen künftige Probleme selbst lösen können, indem sie sich daran erinnern, was sie bei der Beratung gelernt haben.

"Wir sind sehr stolz darauf, dass es nur sehr wenige Abbrecher gibt. Die meisten Menschen, die bei uns Rat suchen, stehen nach etwa fünf Sitzungen wieder auf eigenen Beinen", freut sich Lichter. Bei den Gesprächen versuche man, den Menschen bewusst zu machen, dass sie alle Kompetenzen mitbringen, um sich selbst zu helfen. Zu Hause, erklärt Andrea Lichter, laufe der wichtigste Prozess ab, bei den Beratungen würden lediglich die Anstöße gegeben.

Schutz der Menschen hat Priorität

Der Standort im Kreishaus sei gewählt worden, erklärt Lichter, weil dort Kurse der Kreisvolkshochschule stattfinden, stets viel Leben und Trubel im Haus ist und die Ratsuchenden daher anonym ihre Termine wahrnehmen können. "Der Schutz der Menschen, die hier Hilfe suchen, hat höchste Priorität", erklärt Lichter.

Zusätzlich zur Familienberatung bietet die Stelle Kurse und Gesprächskreise für Eltern, Beratung für Fachkräfte – etwa von Schulen – oder themenspezifische Vorträge und Seminare für Kindertageseinrichtungen oder Vereine an.