"Viel Lärm um Nichts": Achtklässler der Waldorfschule traten im Freudenstädter Kurtheater auf. Foto: Längle Foto: Schwarzwälder-Bote

Jugendliche der Waldorfschule führen im Kurtheater Shakespeares "Viel Lärm um Nichts" auf

Von Josef Längle

Freudenstadt. Liebe, Intrigen und Gefühlschaos finden Jugendliche nicht nur bei "Familien im Brennpunkt" und "Berlin Tag und Nacht". Jugendliche der Freudenstädter Waldorfschule führten Shakespeares Stück "Viel Lärm um Nichts" im Kurtheater auf.

Mit aufwendig gestalteten Kostümen und Kulissen holten die Achtklässler das 16. Jahrhundert in das Kurhaus. "O Wunder! Was gibt’s für herrliche Geschöpfe hier! Wie schön der Mensch ist! Wackre neue Welt, die solche Bürger trägt!" Mit diesen Worten Shakespeares wurde die Aufführung eröffnet.

Viele Monate hatten die Schüler für die Aufführung intensiv geprobt. Zu Beginn kehren Claudio, gespielt von Yannick Bischoff, und Benedikt, der von Laura Schmitt gespielt wird, von einem erfolgreichen Feldzug zurück. Leonarto (Leonie Engisch), der Gouverneur von Messina, lädt sie ein, dort zu bleiben. Während sich Claudio um die schöne Hero (Lena Marmann) bemüht und sich auch bald durch die Hilfe des Fürsten Don Pedro, der von Franz Wulfmeier gespielt wird, mit ihr verlobt, liefert sich Benedikt lieber Wortduelle mit Beatrice (Pauline Mauer), der Nichte Leonartos.

Um sich die Zeit bis zur Hochzeit zu verkürzen, versuchen der Fürst, Claudio und Hero, Benedikt und Beatrice zu verkuppeln. Don Juan, der von Yannic Koch gespielt wird, sieht die Schuld für seine schlechte Lage bei Claudio und will so die Hochzeit verhindern, um das Glück des jungen Paares zu vereiteln. Hierfür inszeniert er einen angeblichen Beweis für die Untreue von Hero. Als Claudio sie deshalb bei der am folgenden Tag stattfindenden Hochzeit zurückweist, fällt Hero in Ohnmacht. Leonarto und Bruder Franziskus (Johannes Teufel) lassen Claudio und Don Pedro in dem Glauben, Hero sei tot. Erst nachdem die Intrige von den Wächtern aufgeklärt werden kann, kommt alles zu einem guten Ende, und sowohl Hero und Claudio als auch Benedikt und Beatrice heiraten.

Die Jugendlichen beherrschten die schwierigen Texte Shakespeares während des zweieinhalbstündigen Stücks fast immer und hauchten den Figuren mit ihrem Spiel Leben ein. Besonders die Neckereien zwischen Benedikt und Beatrice wurden von den beiden Schauspielern sehr gut umgesetzt. Beide schafften es, den scharfen Humor und die Spannung zwischen den Figuren auch durch ihre Mimik und Gestik gut darzustellen. Die musikalischen Einschübe passten sich gut in das Stück ein und sorgten für eine besondere Atmosphäre. Auch wenn die Schauspieler gegen Ende des Stücks etwas unkonzentrierter wurden, war die gesamte Aufführung überzeugend und unterhaltsam.