Erik Hertkorn (links) und Christian Wessels brachten den TTC Mühringen I mit ihrem Doppelsieg gegen Heilbronn in Führung. Foto: Schwarzwälder-Bote

TischtennisU15-Mädchenteam des SSV Schönmünzach Württembergischer Meister / Jungen aus Mühringen auf Endplatz drei

Von Arno Schade

Die Favoriten lagen am Ende auch vorne beim Kampf um die beiden Titel bei den Württembergischen Tischtennis-Mannschaftsmeisterschaften der Klasse U15 in der Sporthalle Klosterreichenbach. Die Mädchen des ausrichtenden SSV Schönmünzach sicherten sich Platz ein; die Mühringer Jungen wurden gute Dritte.

Mehr als 50 Helfer hatte der in der Organisation von größeren Turnieren erfahrene SSV Schönmünzach unter der Leistung von Klaus Frey aufgeboten, um an zwei Tagen den Spielbetrieb der rund 300 Teilnehmer an insgesamt 23 Tischen in den Griff zu bekommen. Das gelang perfekt, und am Ende war der Sieg der Mädchenmannschaft der krönende Abschluss gelungener Meisterschaften mit Spielen auf bereits hohem Niveau.

Die Gastgeberinnen, zuvor bereits ungeschlagener Meister der U18-Verbandsklasse, ließen zunächst in den drei Gruppenspielen der Konkurrenz aus Weil der Stadt, Aulendorf und Altenmünster bei drei 6:1-Siegen keine Chance und zogen als ungeschlagener Erster in das Viertelfinale ein. Dort musste der TGV Eintracht Abstadt beim 6:0 die Überlegenheit der Talente aus dem Murgtal anerkennen.

Die Finalrunde der besten vier Mannschaften wurde in Spielen jeder gegen jeden entschieden. Dabei spitze sich das Geschehen schließlich auf den finalen Vergleich der zuvor gegen NSU Neckarsulm (6:0) und TSV Untergröningen (6:1) siegreichen Schönmünzacherinnen gegen den zweiten Titelanwärter TTC Bietigheim-Bissingen zu. Der Vertreter des Bezirks Ludwigsburg gewann ebenfalls seine Finalpartien gegen Untergröningen (6:0) und Neckarsulm (6:3) und war zum Abschluss ein hartnäckiger Gegner.

1:1 hieß es zunächst nach den Doppeln, in denen sich die beiden "Antonias", Bernhard und Walkenhorst, mit 3:1 durchsetzten, während Celine Blum/Laura Kaim ihre Partie mit 1:3 abgeben mussten.

Auch in den ersten Einzeln ging es ausgeglichen weiter. Das 3:0 (11:9, 11:5, 11:9) von SSV-Spitzenspielerin Antonia Bernhard gegen die gegnerische Nummer zwei, Naomi Tamasan, konterte Bietigheim-Bissingen durch einen knappen 3:2-Erfolg (10:12, 12:10, 11:6, 8:11, 11:4) von Celine Henseling gegen die jeweils in der Schlussphase der Sätze bisweilen zu hektisch agierende Antonia Walkenhorst.

Celine Blum brachte die Gastgeberinnen dank eines 3:1 (11:7, 12:10, 8:11, 11:9 wieder in Führung, ehe es zwischen Laura Kaim und Annette Kaufmann zu einem sehenswerten Vergleich zweier kleiner Wirbelwinde an der Platte kam. Nach einer spannenden Auseinandersetzung hatte die noch nicht einmal 10-jährige Annette Kaufmann mit 3:1 (9:11, 11:8, 11:8, 11:5) dank ihrer bei jeder sich bietenden Gelegenheit kompromisslos geschlagenen Angriffsbällen auf der Vor- und Rückhand das bessere Ende für sich.

Zu einem Schlüsselspiel der gesamten Partie beider Mannschaften wurde so der zweite Einzelauftritt der Defensivkünstlerin Antonia Bernhard im Vergleich der beiden Spitzenspielerinnen gegen Celine Henseling. Nach dem 2:2-Satzausgleich (7:11, 11:4, 8:11, 11:7) sahen die begeisterten Zuschauer einen dramatischen fünften Durchgang mit dem besseren Ende für Antonia Bernhard, die bei gegenseitigen Kanten- und Netzrollern vor dem 13:11 zwei Matchbälle abwehren musste. Damit war der Weg frei zum letztlichen 6:3-Mannschaftserfolg des SSV Schönmünzach, den Antonia Walkenhorst gegen Naomi Tamasan (3:1) und Celine Blum gegen Annette Kaufmann (3:2) sicher stellten.

Als Gruppendritter der Vorrunde (2:4 Punkte/8:12 Sätze) zogen die Mädchen des SV Baiersbronn als zweiter Bezirksvertreter in die Spiele um die Plätze 9 bis 16 ein. Dort unterlag man zunächst mit 3:6 dem Sportbund Stuttgart. Am Sonntag gab es in den weiteren Platzierungsspielen für Maren Kohler, Milena Mayer, Laura Gaiser und Janika Gaiser einen 6:1-Sieg gegen die SpVgg Weil der Stadt und eine knappe 4:6-Niederlage gegen TG Biberach.

Bei den Jungen wurde der Bezirk durch zwei Mannschaften des TTC Mühringen vertreten, was die gute Nachwuchsarbeit auch in diesem Verein unterstreicht. Parallel zum Auftreten der Baiersbronner Mädchen wurde die Zweitvertretung Gruppendritter der Vorrunde (2:4/8:16). Danach unterlag man in der Platzierungsrunde der SG Deißlingen mit 4:6. Dem 6:3-Erfolg gegen die TSG Hofherrnweiler folgte für Dennis Rudik, Tim Schober, Ben Schober, Matthias Raff und Daniel Geissel eine 3:6-Niederlage gegen den SV Deuchelried.

Den Hoffungen gerecht wurde der TTC Mühringen I schon als souveräner Gruppensieger (6:0/18:2). Auch das Viertelfinale gegen den TV Murrhardt war beim 6:1-Erfolg kein Problem. In die Finalrunde der besten Vier am Sonntag startete man mit einem 5:5-Unentschieden gegen die TTG Leonberg/Eltingen, wobei beide Fünf-Satz-Spiele von Christian Wessels und Jannik Graf knapp verloren gingen. Justin Kühne machte mit seinem letzten gewonnen Einzel das Remis perfekt, bei dem der Satzvorteil mit 22:18 bei den Mühringern lag.

Gleich sechs Spiele über die volle Distanz gab es in der zweiten Partie gegen den TSV Wäschenbeuren. Die ersten drei gingen zugunsten der Mühringer aus und beim 4:1 schien der Mühringer Sieg schon greifbar nahe. Doch Wäschenbeuren konterte mit einem starken Endspurt und sicherte sich beim 5:5 noch einen Zähler.

Mit 4:0 Punkten aus zwei Siegen und damit schon einem Vorteil ging die TSG 1845 Heilbronn in das abschließende Spiel, in dem der TTC Mühringen I zunächst dank eines 3:2-Erfolg von Christian Wessels/Erik Hertkorn mit 1:0 in Führung ging. Dem Ausgleich folgte durch Christian Wessels ein 3:1-Einzelksieg zur erneuten Führung, die aber die letzte bleiben sollte. Erik Hertkorn (0:3), Jannik Graf (1:3) und Justin Kühne (0:3) gaben ihre Spiele ab, ehe Christian Wessels im Spitzeneinzel mit 3:2 gegen David Blessing auch seinen zweiten Punkt buchte. Nach den folgenden Niederlagen von Jannik Graf (1:3) und Justin Kühne (0:3) waren die 3:6-Niederlage und Endplatz drei in der Gesamtwertung hinter Heilbronn und Leonberg/Eltingen perfekt.