Über die Seite von Abwehrspieler Daniel Ruoff (hier gegen Mauro Laforza) liefen viele Kirchentellinsfurter Angriffe. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

LandesligaSpVgg Freudenstadt kann auch gegen Tabellennachbarn nicht gewinnen

Von Arno Schade

Zu spät das Herz noch einmal in die eigenen Hände genommen haben die Spieler der SpVgg Freudenstadt am Sonntag im vorletzten Heimspiel gegen TB Kirchentellinsfurt. In 50-minütiger Unterzahl kassierte man eine weitere 1:3-Niederlage gegen den jetzt wieder Morgenluft witternden TB Kirchentellinsfurt.

"Seien wir einmal ehrlich: wenn man gegen die nicht gewinnt...", machte allerdings Freudenstadts Trainer Jens Bertiller auch zu Recht darauf aufmerksam, dass sich in der wegen der Leichtathletik-Mehrkampfmeisterschaften wieder auf dem Kunstrasenplatz ausgetragenen Partie zwei zu Recht im Tabellenkeller angesiedelte Mannschaften gegenüber standen. Zwar war Kirchentellinsfurt über die gesamte Spielzeit gesehen auch dank eines guten Spielmachers Phil Hombach und konsequenten Spiels über die Flügel die bessere, aber keineswegs eine Mannschaft mit Landesliganiveau. Was auch Trainer Jan Wachsmuth andeutete, der nach dem zweiten Sieg in Folge weitere Ambitionen noch abwehrte: "Das waren heute nur drei Punkte, alles andere warten wir dann einmal ab." Rein rechnerisch kann man sich aber in Kirchentellinsfurt dank der beiden Kopfballtreffer von Mauro Laforza und Oliver Ambacher nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich von Matthias Weimer durchaus wieder Hoffnungen machen.

Um so ärgerlicher aus Sicht der Mannschaft von Jens Bertiller, denn ein solcher Sprung nach oben wäre in den letzten Wochen gegen schlagbare Gegner durchaus möglich gewesen; allein es fehlt die Form und mittlerweile wohl auch der Glaube an eine Rettung. Nur so ist es zu erklären, dass die Freudenstädter Spieler vor allem in der ersten Halbzeit bei eigenen Angriffen viel zu zögerlich nachrückten und es der Gästeabwehr leicht machten, die erstmals beide von Anfang an eingesetzten Nachwuchsspieler Lucas Haug und Felix Loch aus dem Spiel zu nehmen. So konnten beide nur durch gelegentliche Einzelaktionen auf sich aufmerksam machen, wobei Loch vor allem mit seinem starken Solo nach 55 Minuten sein Talent mehr als nur andeutete.

Auffällig im Spiel der Gastgeber auch das derzeit ungenügende Umschaltverhalten bei eigenen Ballverlusten. Die Kirchentellinsfurter nutzten das noch in der Phase des Elf gegen Elf zu etlichen gefährlichen Kontern aus, weil sich im Mittelfeld für sie riesengroße Räume auftaten.

Das galt auch in der Schlussphase, war dann aber aus Freudenstädter Sicht eher verzeihbar. Bei einem Zwei-Tore-Rückstand versuchte man noch einmal alles, und das nach dem Platzverweis gegen Pascal Fahrner in Unterzahl. Bitter, dass man nun wegen der zu erwartenden Sperre auch noch in den nächsten Spielen auf den immer zuverlässigen Abwehrspieler verzichten muss.