Tischtennis: David gegen Goliath: In der Verbandsliga treffen Schönmünzach und Mühringen aufeinander

Knapp 40 Kilometer liegen zwischen Schönmünzach und Mühringen. Zwischen den beiden Frauen-Mannschaften in der Tischtennis- Verbandsliga liegen derzeit jedoch Welten.

Von Kevin Schuon

Am Sonntag kommt es zwischen beiden Mannschaften zum Landkreisduell. Eigentlich hätte dieses Spiel mit Derbycharakter schon am 20. September stattfinden sollen. Wegen eines Turniers an diesem Tag wurde es jedoch auf den letzten Spieltag verlegt. Die Vorzeichen, mit denen beide Mannschaften in dieses Spiel gehen, könnten unterschiedlicher nicht sein. Auf der einen Seite der Tabelle steht der SSV Schönmünzach mit 14:0 Punkten und einem Satzverhältnis von 56:15. In dieser Saison hat es noch keine Mannschaft geschafft, mehr als vier Punkte gegen Katharina Huber, Nicole Gaiser, Laura Frey und entweder Ann-Kathrin oder Schwester Larissa Burkowitz zu gewinnen.

Von so einer Bilanz können Hannah Sauter, Melanie Schmidt, Annika Hertkorn und Ramona Schüle im Moment nur Träumen. Die Damen vom TTC Mühringen stehen in der Tabelle auf dem letzten Platz (2:10) mit einem Minus von 19 Sätzen. Für den Aufsteiger war es von Anfang an klar, "dass wir gegen den Abstieg spielen werden", sagt Hannah-Sauter, Topspielerin des TTC. Der Klassenunterschied sei deutlich spürbar. An keiner Position gäbe es schwache Spielerinnen. Dazu kommt, "dass wir bisher auch nicht unser bestes Tischtennis gezeigt haben", weiß sie.

Genau das, hat auch Klaus Frey, Vorstand von Schönmünzach und Betreuer der Mannschaft, als Problem des nächsten Gegners ausgemacht: "Das Leistungsgefälle bei Mühringen ist hoch." In der Tat: Hannah Sauter ist mit einer Bilanz von 9:4 die einzige Spielerin, die eine positive Bilanz aufweist. Einzig Annika Hertkorn kommt ansonsten mit 6:8 noch in die Nähe einer ausgeglichenen Bilanz.

Auch in den Doppeln ist die Leistung ausbaufähig. Das haben auch die Spielerinnen als Schwachstelle ausgemacht: "Wir haben die meisten Spiele erst im 5. Satz verloren." Wahrscheinlich sei es oftmals der Kopf, der ihnen da einen Streich spielt. "Und uns fehlt noch die nötige Erfahrung", weiß Sauter.

Für das Spiel gegen Schönmünzach hat sie bei den Bezirksmeisterschaften für Aufsehen gesorgt. Im Finale hat Hannah Sauter Ann-Kathrin Burkowitz (SSV) im Finale geschlagen. Dafür will sich Schönmünzach mit einem Sieg am Sonntag rächen: "Für uns ist das Spiel kein richtiges Derby, sondern eher die Revanche für die Bezirksmeisterschaften", erklärt Frey. Er hegt keinen Zweifel daran, dass der SSV als Sieger von der Platte gehen wird: "Eine Mannschaft besteht nunmal aus vier Spielern. Hannah kann das Ding nicht alleine gewinnen."

Das Geheimnis des Erfolges liegt für ihn auf der Hand: "Nachdem wir in der letzten Saison bereits zwei Tage in die Oberliga aufgestiegen waren, wollten die Mädels es in diesem Jahr unbedingt schaffen." Weinheim hatte damals für die Oberliga zurückgezogen, sich zwei Tage später aber doch für die Teilnahme entschieden. "Das hat uns extrem gewurmt", ärgert sich der Betreuer. Deshalb hätte das Team in diesem Jahr besonders ehrgeizig trainiert. Dieser Einsatz zahle sich nun aus.

Wenn alles so weiter geht wie bisher, wird es Schönmünzach dieses Jahr mit dem Aufstieg schaffen. Zumal sich nach der Winterpause noch eine Veränderung in der Mannschaft ergeben wird: Ann-Kathrin Burkowitz wird den Platz mit ihrer Schwester Larissa tauschen und in die zweite Mannschaft wechseln. "Dadurch werden wir noch stärker", so Frey.

Und Mühringen? "Wir müssen in der Rückrunde die Kurve kriegen", rechnet auch Hannah Sauter nicht mit einem Sieg am Sonntag. "Vielleicht haben wir dann auch Mal ein Quäntchen Glück." Um den Klassenerhalt zu schaffen, wird ihnen jedes Mittel recht sein.