Das Gespenst (Markus Wilharm) stibitzt das Buch, das Virgina (Sandra Förster) gerade von ihren Eltern (Tülin Pektas und Camil Morariu) bekommen hat. Foto: Lorek Foto: Schwarzwälder-Bote

"Badische Landesbühne inszeniert "Gespenst von Canterville" und trifft damit Geschmack der jungen Zuschauer

Von Silvia Lorek

Freudenstadt. Voller Vorfreude und Spannung erwarteten die Schüler die Aufführung des Theaterstücks "Das Gespenst von Canterville" im Kurtheater. Die Badische Landesbühne brachte das Stück auf die Bühne.

Höchst amüsant, turbulent und lustig war das Stück nach dem Roman von Oscar Wilde inszeniert, der 1854 in Dublin geboren wurde. Damit traf es genau den Geschmack der jungen Zuschauer. Schon das von Georg Burger gestaltete Bühnenbild und das gelungene Gemälde von Sir Canterville, von Theatermalerin Angelika Steininger, dessen Gesicht irgendwie Johnny Depp ähnelte, versetzte die Zuschauer in das altehrwürdige Schloss Canterville in England. Als Lord Edward de Canterville, der Noch-Besitzer des Schlosses, in seiner grünen Samtjacke die Bühne betrat, wurde dieser Eindruck noch verstärkt.

Die Amerikaner füllen das Schloss mit neuem Leben

Der Lord (Markus Wilharm) ist froh, das Schloss an einen amerikanischen Botschafter verkauft zu haben, samt "lebendem und totem Inhalt" und meint damit Sir Simon de Canterville, das Schlossgespenst, auf dem ein 300 Jahre alter Fluch lastet. Lord Edwards Entschluss steht fest, er will nach London ziehen. Haushälterin Mary, gespielt von Stefanje Meyer, erklärt dem Lord, dass sie im Schloss bleiben will.

Und dann kommen sie – die Amerikaner: schrill und laut und direkt aus Washington. Unverzüglich verabschiedet sich der Lord nach London. Botschafter Hiramis Otis (Camil Morariu), seine Frau Lucretia (Tülin Pektas) und die beiden Kinder Virginia (Sandra Förster) und Bob (Frederick Kienle) ziehen ins Schloss. Im Handumdrehen erfüllen sie das Schloss mit Leben und beginnen die alte Einrichtung umzugestalten. Das Gespenst (Markus Wilharm) versucht die Eindringlinge mit allen erdenklichen Mitteln zu erschrecken und in die Flucht zu schlagen. Doch Kettenrasseln, Donnergrollen und allerlei Schabernack schrecken die Amerikaner nicht. Im Gegenteil. Vater Otis bietet dem Gespenst sogar Schmieröl gegen die quietschenden Ketten an. Damit nicht genug, bläst Vater Otis zur Jagd mit Wasserpistolen auf das Gespenst, nachdem es auf Virginias Geburtstagsfeier ein Buch gestohlen hat. Wie das Gespenst feststellt, ist es ein Buch der Cantervilles und enthält das Bild seiner einst geliebten Eleonore, die er vor 300 Jahren allerdings auf der Treppe ermordet hatte und wofür er verflucht wurde.

Gespensterjagd führt durch das ganze Schloss

Otis’ Sohn Bob (Frederik Kienle) versucht sogar als Gespenst verkleidet das Gespenst von Canterville zu verjagen. Verzweifelt zieht sich das Gespenst Sir Simon de Canterville in einen Winkel des Schlosses zurück und wird dort von Tochter Virgina, die seiner Eleonore ähnelt, entdeckt. Als sie seine Geschichte hört, hat sie Mitleid mit ihm und will ihm helfen, ihn von seinem Fluch zu erlösen. Sie folgt ihm in die Zwischenwelt. Durch Liebe und Freundschaft gelingt die Erlösung.

Mit jubelndem und begeistertem Applaus wurde die gelungene Aufführung von den jungen Zuschauern belohnt. Dem lautstarken Wunsch nach einer Zugabe, kam das Gespenst prompt mit einem "geisterhaften Schubser" an die Mitspieler nach. Die Komödie zauberte auch beim Hinausgehen noch ein Schmunzeln auf viele Gesichter.