Räumdienste hatten viel zu tun. Auf der Schwarzwaldhochstraße mussten Brummifahrer Schneeketten aufziehen. Foto: Schwark

Schneefälle im Kreisgebiet. Räumdienste im Dauereinsatz. Polizei erlässt Schneeketten-Pflicht.

Kreis Freudenstadt - Die einen haben ihn herbeigesehnt, die anderen fluchen: Der Winter hat Einzug rund um Freudenstadt gehalten. Die Räumdienste waren im Dauereinsatz. Außer einigen Blechschäden ging es bis aber glimpflich ab auf den Straßen.

Waren es am Mittwochmorgen noch übersichtliche Schneemengen, nahm die weiße Decke am Nachmittag bei auffrischendem Wind mehr und mehr zu. Bis zu 30 Zentimeter hatten die Wetterberichte in Staulagen des Nordschwarzwaldes vorausgesagt.

Überwiegend lief der Verkehr noch rund, doch mehr und mehr kämpften einige Lastwagen an den neuralgischen Stellen mit den glatten Straßen. Die Polizei ordnete für Brummis Schneeketten-Pflicht rund um Kniebis und die Schwarzwaldhochstraße an: B 28 zwischen Freudenstadt und Kniebis, zwischen Bad Griesbach und B 500 sowie zwischen Alexanderschanze und Ruhestein. Die Räumdienste waren im Dauereinsatz.

Schneeketten-Pflicht für alle Fahrzeuge, auch Autos, erließ die Polizei später für die L 305 zwischen Besenfeld und Röt. Eine Reihe von Fahrzeugen steckte fest. In Ehlenbogen rutschten zwei Autos auf schneebedeckter Straße in die Leitplanken, ein Wagen kippte um. Die Fahrer blieben unverletzt. Einen Auffahrunfall wegen Glätte gab es ferner an der Bacherkreuzung in Freudenstadt. Ansonsten blieb es zumindestens nach vorläufigen Erkenntnissen ruhig auf den Straßen.

Nahezu mystisch wirkte der Schneefall in der Freudenstädter Innenstadt. Nur wer musste, wagte sich im Schneegestöber hinaus. Die durchziehende Kaltfront bringt zumindest in den Nächten arktische Kälte bis zu minus 15 Grad, so die Voraussagen des Deutschen Wetterdienstes. Nicht ganz so kalt soll es dann weitergehen. Doch in höheren Lagen ist immer wieder Schneefall zu erwarten.

Aufatmen bei den Wintersportfans: Zumindest für die Langläufer entspannt sich die Lage jetzt schon deutlich. Auf der Nachtloipe im Skistadion des DSV Nordic Aktiv Zentrum ist wieder Langlauf möglich. Wenn die vorausgesagten Schneemengen von zumindest 20 Zentimeter eintreffen, können viele Loipen des 70 Kilometer Netzes gespurt werden, berichtete der Revierleiter vom Kniebis, Björn Waidelich. Er koordiniert den Einsatz der beiden städtischen Loipenspurgeräte, welche die Forstwirte Rudolf Knoll und Ernst Möhrle bewegen. Nach einem Frühstart mit Naturschnee am 12. November, wo die Zollstockspur Süd und Nachtloipe mit der Sechser-Spur genutzt werden konnte, hatte der Winter später erst mal Pause eingelegt. Ab dem 1. Dezember hatten die Beschneier Lukas Schmieder und Jörg Haist dann wieder für zwei Nächte zu tun. Der Maschinenschnee reichte, um zumindest eine Strecke von 600 Meter zu belegen.

Im Skistadion soll eine 1,3 Kilometer große Runde belegt werden

Diese Ministrecke wurde sensationell angenommen, informiert Waidelich. Auch nahmen viele Wintersportvereine die Möglichkeit war, auf diesem Stück zu trainieren. Einige Urlauber waren ebenfalls dabei, und selbst Schulen aus Pirmasens und Speyer nutzten die neuen Möglichkeiten. Nachdem Regen die Spuren vereiste, war erst einmal "Sendepause", berichtet der Vorsitzende vom SVSZ Kniebis, Herbert Scholz. Ab Montag konnte bei Temperaturen von minus vier Grad Minus in den Nächten mit 14 Schneelanzen (Abstand 120 Meter) wieder technischer Schnee produziert werden.

Noch eine Nacht ist nötig, dann kann zumindest die kleine Runde von 1,3 Kilometern im Skistadion mit dem Maschinenschnee belegt werden. Die Wetterausichten sind gut. So wird auch die große Runde bis zum Wochenende mit technischem Schnee belegt werden können. Ohne Schneefall legen Knoll und Möhrle mit ihren Pistenraupen bereits gegen 3 Uhr in der Nacht los. Bei guter Schneelage sind sie bis zu zehn Stunden im Einsatz.

Wichtig ist daher für die Skiläufer auf gekennzeichneten Loipen und Pisten zu bleiben, um das Wild in ihren Ruhezonen nicht aufzuschrecken. Ab Dreikönig öffnet der SVSZ Kniebis wieder seine Skihütte.