Beim Helferfest (von links): Landrat Klaus Michael Rückert, Sportkreis-Präsident Alfred Schweizer, Michael Laschinger als Vertreter der Kreissparkasse und Harald Schumacher von der Fußballschule Freudenstadt. Foto: Schwark

Deutschlandweit bisher einmalig. Engagement der zahlreichen Beteiligten gewürdigt.

Freudenstadt - Unter dem Leitspruch "Flüchtlinge & Sport" hatten der Sportkreis und der Landkreis Freudenstadt einen gut besuchten Sporttag organisiert. Nun wurde das Engagement aller Beteiligten gewürdigt.

Etwa 450 Flüchtlinge nutzten am 24. September vergangenen Jahres die Gelegenheit, sich im Hermann-Saam-Stadion und in den angrenzenden Sporthallen sportlich zu betätigen. "Deutschlandweit wurde der Flüchtlingssporttag erstmals in dieser Form ausgetragen", berichtete nun Sportkreispräsident Alfred Schweizer beim Helferfest im Champions-Park der Fußballschule Harald Schumacher.

Eingeladen waren dazu Mitwirkende und Helfer, die mit viel Engagement in irgend einer Form zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen hatten. "Dafür, dass dies alles so gelingen konnte, waren viele abendliche Vorbereitungstermine und Sitzungen notwendig – und viele helfende Hände am Sporttag", so Schweizer. "Der Sporttag war ein voller Erfolg. Er fand bis weit über die Grenzen des Sport- und Landkreises hinaus großen Anklang", berichtete Schweizer. Bei der Vollversammlung der Sportkreise habe die Veranstaltung viel Aufmerksamkeit erhalten, so der Sportkreispräsident. Ein besonderes Willkommen ging an Landrat Klaus Michael Rückert und das Team vom Landratsamt. Viel Lob bekam Jan Porysiak von der dortigen Stabsstelle für den Flüchtlingsbereich. Mit seinen Helfern habe Porysiak jederzeit mit vollem Einsatz an dem Projekt mitgewirkt.

Stellvertretend für alle Vereinsvertreter wurden Harald Türk sowie die Familie Fischer und Kurt Wiehler begrüßt. Zudem die Sportkreis- Ratsmitglieder, die durch ihren Zuspruch und ihre Mitentscheidung dazu beigetragen hatten, dass der Flüchtlingssporttag in dieser Form zustande kam.

Gedankt wurde der AOK Nordschwarzwald für ihre Unterstützung. Die Kreissparkasse Freudenstadt war durch Michael Laschinger vertreten. Für die Stadt Freudenstadt vertrat Bernhard Pölling die verhinderte Leiterin des Amts für Bildung, Familie und Sport, Petra Weinbrecht.

Landrat Klaus Michael Rückert freute sich darüber, dass viele Personen der Einladung gefolgt waren. Für ihn hat der Sport eine wichtige gesellschaftliche Funktion. Auch bei der Integration von Flüchtlingen habe die sportliche Betätigung einen großen Stellenwert. Deshalb dankte der Landrat allen Vereinen, die Flüchtlinge ins Vereinsgeschehen mit einbeziehen und ihnen ihre Kameradschaft anbieten. Für den Landkreis sei es weiterhin Ziel, keine Sporthallen sperren zu müssen. Wenn für alle Flüchtlinge ein Dach über dem Kopf gesichert sei, sei es wichtig, die Asylbewerber anzunehmen und zu akzeptieren. Für Rückert war der Sporttag auch ein Zeichen für die Öffentlichkeit. "Es ist ein Tag, den man wiederholen kann", meinte der Landrat, der appellierte, dass der Sport- und der Landkreis an einem Strang ziehen. Als Zeichen des Dankes überreichte Rückert an Schweizer einen guten Tropfen. Viel Lob erhielt auch Harald Schumacher und dessen Fußballschule. In ihren Räumlichkeiten trafen sich die Beteiligten immer wieder zu Vorbereitungssitzungen. Für die stets vorhandene Gastfreundschaft überreichte Michael Laschinger an Schumacher eine Flasche Wein.

Jeder Besucher erhielt als Erinnerung eine Plakette vom Sportkreis. Im Hintergrund wurde dazu eine Bildershow über den Sporttag gezeigt. Auch ein reichlich bestücktes Büfett gab es für die Gäste beim Helferfest.

Der Sporttag "Flüchtlinge & Sport" war ursprünglich für April vergangenen Jahres geplant. Wegen des regnerischen Wetters wurde er auf September verschoben. Das spätsommerliche Wetter entschädigte dann dafür. Rund 140 Spieler nahmen am Fußballturnier teil, das Sportkreisratsmitglied Günter Braun organisiert hatte. Bewohner von Flüchtlingsunterkünften des gesamten Kreisgebiet bildeten insgesamt 14 Teams. Sechs Schiedsrichter vom Schiedsrichter-Bezirk Nördlicher Schwarzwald leiteten die Spiele. In den Sporthallen war die württembergische Sportjugend mit dem Spiel- und Sportmobil vor Ort. Volleyball und Basketball wurden ebenfalls angeboten. Mit einem Fahrradparcours brachte der Polizist Karl Müller den interessierten Teilnehmern deutsche Verkehrsregeln bei. Möglich wurde das Engagement durch mehrere Sponsoren. Alle Beteiligten waren der Meinung, dass sich der Sporttag gelohnt hat. Die Veranstaltung bot nicht zuletzt auch die Möglichkeit, Kontakte zu Flüchtlingen herzustellen. Dies war ebenso ein Baustein zur Integration. Als kleinen Wermutstropfen betrachtete Schweizer die mangelnde Präsenz von Kommunalpolitikern.