Bekamen viel Applaus (von links): Rudi Scheck, Dominik Axtmann und Eckhard Schmidt beim Konzert in der Stadtkirche. Foto: Adrian Foto: Schwarzwälder-Bote

Musik: Viel Applaus für Rudi Scheck, Eckhard Schmidt und Dominic Axtmann / Moderne und barocke Werke

Freudenstadt. Mit festlichen Trompeten- und Orgelklängen verwöhnte das Stuttgarter Barock-Collegium die Konzertbesucher in der Freudenstädter Stadtkirche. Rudi Scheck präsentierte gemeinsam mit Eckhard Schmidt, beide an Trompete und Jagdhorn, und dem Organisten Dominic Axtmann vorwiegend barocke Werke, ergänzt mit Kompositionen des 20. Jahrhunderts.

Alle drei Musiker sind renommierte Vertreter ihres Fachs. Eckhard Schmidt, gebürtiger Stuttgarter, ist seit 1988 erster Trompeter an der Hamburger Staatsoper und lehrt an der Hamburger Musikhochschule, Rudi Scheck, ebenfalls aus Stuttgart stammend, ist freischaffender Trompeter, spielt zusammen mit dem Bach Kollegium Stuttgart und musiziert in Konzerten der Stuttgarter Philharmoniker. 1985 gründete er das Stuttgarter Barock-Kollegium.

Spritzig-virtuose Fanfaren

Der junge Karlsruher Organist und Musikwissenschaftler Dominik Axtmann ist seit 2015 Kantor einer Kirchengemeinde in Karlsruhe. Als Konzertauftakt hatten die Musiker das Concerto D-Dur von Georg Philipp Telemann (1681 bis 1767) gewählt, das eindrucksvoll von der großen Orgel auf der Empore aus erklang. Strahlende Trompetenklänge und spritzig-virtuose Fanfaren kontrastierten mit langsam, getragenen Orgelklängen.

Es folgte als Orgel-Solo die "Sinfonia" von Johann Sebastian Bach (1685 bis 1750), in der Dominik Axtmann auch sein virtuoses Spielvermögen unter Beweis stellte. "Wir eilen mit schwachen, doch emsigen Schritten", so lautete der Titel der anschließenden Bach’schen Kantate, die für Trompete, Jagdhorn und Orgel bearbeitet war. Mit deutlich zu hörenden "emsigen Schritten" eilten die Musiker nicht nur einmal an diesem frühen Abend von der Empore aus in den Altarraum.

Schon bald erklang das Concerto F-Dur von Valentin Rathgeber (1682 bis 1750), nun mit zwei Jagdhörnern und der Orgel in flottem rhythmischen Duktus ganz auf der ansprechenden festlichen Linie der bisher gebotenen Werke.

Dann gab es jedoch eine Zäsur in Gestalt des "Chant des Paix" (Lied des Friedens), einem bewegenden und aufrüttelnden Orgelsolo des blinden französischen Komponisten Jean Langlais (1907 bis 1991). In einem bis zum Ende des Konzerts nicht aus dem Sinn gehenden starken Kontrast gegenüber allen anderen dargebotenen Werken erklangen leise, fast melancholische, wie schwebende Orgelklänge.

Großes spielerisches Format

Es folgten Kompositionen von Dietrich Buxtehude und Max Reger, so, als wollten die Musiker Mut machen mit ihren mitreißenden und besonders aufmunternden Klängen. Im Choralvorspiel "Wir glauben all an einen Gott" von Bach zeigte Dominic Axtmann wieder sein großes spielerisches Format und schenkte den sichtlich bewegten Zuhörern eine willkommene barocke Klangfülle.

Lebhaft und manchmal durchaus rasant präsentierte Axtmann das Werk, das so recht die große Kraft der Musik widerspiegelt.

In der anschließenden Fanfare aus "École d’Orgue" (Orgelschule) für zwei Trompeten und Orgel von Nicolas Jacques Lemmens (1823 bis 1881) setzten die Instrumente mächtig und furios ein und präsentierten publikumswirksam eine tänzerisch anmutende Trompetenfanfare. Mit dem abschließenden Konzert D-Dur für zwei Trompeten und Orgel von Francesco Manfredini (1684 bis 1762) begaben sich die Musiker wieder auf Terrain des Barock und beschlossen einen eindrucksvollen, bewegenden und gelungenen Konzertabend zum neuen Jahr.

Sofort einsetzender, kräftiger und wahrlich verdienter Applaus der Besucher war der Lohn für eine makellose und auf hohem Niveau präsentierte musikalische Arbeit.