Anke, Hugo und Ute Menze (von links) freuen sich über das Erscheinen ihres neuen Buchs. Foto: Keck Foto: Schwarzwälder-Bote

Familie Menze bringt neues Buch heraus / Energieleistung des 84-jährigen Historikers

Von Gerhard Keck

Freudenstadt. Angekündigt war sie bereits, die Fortsetzung der "Stadtgeschichte von Freudenstadt" aus dem Jahr 2013. Nun liegt sie vor in Buchform, betitelt mit "Freudenstadts besondere Seiten". Wieder ist es eine Gemeinschaftsarbeit von Hugo, Ute und Anke Menze, die mit ihrem Werk eine weitere Liebeserklärung in Wort und Bild an ihre Heimat publik machen.

Geballte pädagogische Kompetenz tut sich da kund, ist doch das Team in Sachen Schulbildung lange Jahre unterwegs gewesen (Hugo und Ehefrau Ute Menze) beziehungsweise noch aktiv (Tochter Anke Menze). Der promovierte Historiker und Studiendirektor, von Haus aus gewohnt an Fakten, deren Einordnung und Bewertung, zeichnet im Wesentlichen verantwortlich für die Texte, Ute Menze steuert ein knappes Dutzend thematisch aufbereiteter Gedichte bei, und Fotografin Anke Menze lässt das Lesepublikum mit einer Fülle farbiger Aufnahmen an einerseits eher verborgenen und andererseits offenen Besonderheiten der Stadt teilhaben.

Hugo Menze hat für das Werk eine herausragende Energieleistung erbracht. Er steht im 84. Lebensjahr. Nach kräftezehrender Krankheit ist er derzeit Rekonvaleszent im Martin-Haug-Stift. Hier findet er – abseits des häuslichen Arbeitszimmers – nach seinen Worten auch ideale Bedingungen für die Schreibarbeit vor. Damit signalisiert der umtriebige Historiker, dass in Sachen Veröffentlichungen längst noch nicht das letzte Wort gesprochen ist, selbst wenn er die Freudenstadt-Akte geschlossen hat. In seinem Atelierzimmer stapeln sich bereits Unterlagen für ein neues Vorhaben.

Der Inhalt des Werks "Freudenstadts besondere Seiten" ist bereits auf dem Einband anhand von drei Aufnahmen angedeutet. Der Rathausturm signalisiert die Zuständigkeit für administrative Aufgaben, die "Venus" steht für den Wiederaufbau der Stadt und ein Marktplatzbrunnen macht empfänglich für die örtlichen "Kostbarkeiten". Interessante Formen des Stadtwappens in unterschiedlichen Materialien zieren die Rückseite. Drei Kapitel prägen das Buch: "Besonderheiten der Stadtgeschichte Freudenstadts von 1945 bis 2015", "Freudenstadts besondere Seiten" in Form eines Bildbands sowie eine Collage zum "Jahr 2014". Beispielhaft aus diesen zentralen Themen seien genannt der Wiederaufbau der Stadt, die Partnerschaft mit Courbevoie sowie die große Kreisstadt mit ihren ersten drei Oberbürgermeistern Hans-Hermann Pfeifer, Erwin Reichert und Julian Osswald im Kapitel eins.

Bürgermeister Gerhard Link kommt im Zusammenhang mit dem Aufstieg der Stadt zu Wort. Stadtbild, Architektur, Skulpturen, Brunnen, Zeit und Licht sowie den Naturraum Freudenstadt fängt der Bildband ein. Die Collage fasst ausgewählte Geschehnisse des Jahres 2014 auf knapp 80 Seiten zusammen, beispielsweise aus den Bereichen Verwaltung, Verkehr, Bauen, Musik und Kunst.

Anekdoten aus dem Stadtgeschehen lockern die Aneinanderreihung von Fakten auf. Schließlich: Wer kennt wohl den Abzählreim Freudenstädter Kinder in Anlehnung an das Wappen der württembergischen Herzöge: "Gitter, Gäbele, Vögele, Fisch und du bisch"? Dass bei der Fülle des Materials schon mal eine Namensverwechslung vorkommt, lässt sich ohne Weiteres verkraften.

Hugo Menze schreibt seiner Heimatstadt mit seiner "lebendigen, kreativen Bürgerschaft" zu, allenthalben "höchste Wertschätzung" zu genießen. Und doch wittert er "Handlungsbedarf in der einen oder anderen Form", so in den Bereichen Bildung, umweltfreundliche Produktion und Bevölkerungswachstum. Ein erstrebenswertes Prädikat für Freudenstadt lautet nach seiner Überzeugung jedenfalls: "Schwarzwaldmetropole von Württemberg".

das buch: "Menze - Freudenstadts besondere Seiten", erschienen im Selbstverlag mit 248 Seiten ist über den Buchhandel zum Preis von 25 Euro zu beziehen.