Die Schüler bereiten sich mit großer Begeisterung und intensiven Proben aufs Beste vor. Foto: Kober

Theater: Elftklässler der Waldorfschule führen in der Schlotthalle "Das Experiment" auf.

Freudenstadt - Die elfte Klasse der Waldorfschule Freudenstadt, die auch von Schülern aus Horb und Umgebung besucht wird, hat sich mit der Wahl des Stücks "Das Experiment" eine Herausforderung für ihre Theaterarbeit gesetzt. Es wird viermal in der Freudenstädter Schlotthalle aufgeführt. Die Theatercollage "Das Experiment" lehnt sich an ein wissenschaftliches Experiment der Stanford University an, in dem verschiedene Gewaltphänomene untersucht wurden.

Wie verändern Extremsituationen den Menschen? Dieser Frage wollen Professor Thon und sein Team in dem Stück auf den Grund gehen. In einem wissenschaftlichen Experiment wird eine Gefängnissituation simuliert. Fünf von zwölf Probanden werden zu Wärtern, die anderen zu Häftlingen. Gewalt ist untersagt, und die Probanden stehen unter ständiger Beobachtung. Doch trotz dieser Regel kommt es schon nach überraschend kurzer Zeit zu Gewalttaten. Durch das Aufeinandertreffen verschiedener Charaktere in dieser Extremsituation beginnt sich die Lage zuzuspitzen.

Die physische wie auch die verbale Gewalt nehmen immer mehr zu, die Wärter beginnen die Häftlinge zu unterdrücken. Das Experiment droht zu eskalieren. Die Schüler der elften Klasse betonen, dass sie auf keinen Fall nur ein actionreiches Stück spielen, sondern damit auch ein Mahnmal gegen Gewalt setzen und zum Nachdenken anregen wollen. "Es ist faszinierend, mit welcher Ernsthaftigkeit und Intensität sich die Schüler im Laufe des Theaterprozesses mit den verschiedensten Seiten der Gewalt und subtilen Machtstrukturen auseinandergesetzt und dadurch viele Erkenntnisse gewonnen haben", bestätigt die Klassenbetreuerin Eva Knab.

Sie und ihre Schüler freuen sich über die große Unterstützung, die das Projekt erfährt. Torsten Brandes, der das Stück in Anlehnung an den gleichnamigen Film überarbeitet hat und einen reichen Erfahrungsschatz in der Theaterarbeit mit Jugendlichen mitbringt, arbeitet intensiv mit der Klasse und sagt: "Das temporeiche Stück mit starker Dynamik und anspruchsvollem Thema erfordert den ganzen Einsatz der Klasse." So können die Proben auch mal bis spät in den Abend dauern.

Diese konnten durch die gute Zusammenarbeit mit der Stadt im Jugendzentrum stattfinden, bis sie nun an den Aufführungsort verlegt wurden. Dieser befindet sich in der Halle der ehemaligen Schlott GmbH.

"Dieses Ambiente ist wie geschaffen für das Stück und das Entgegenkommen der Betreiber sehr groß", begeistern sich die Schüler. Zudem ist es gelungen, die Technikausstattung von der Firma Lightpower aus Paderborn geliehen zu bekommen. Diese unterstützt jährlich fünf Projekte auf diese Weise, dieses Jahr außer in Berlin und Köln nun auch in Freudenstadt.

"Das Experiment" ist bei insgesamt vier Aufführungen in der Schlotthalle, Wittlensweiler Straße 3, in Freudenstadt jeweils ab 20 Uhr an folgenden Terminen zu sehen: Donnerstag, 21., Freitag, 22., Samstag, 23., und Sonntag, 24. Juli (Altersempfehlung ab 14 Jahren). Der Eintritt ist kostenlos, um Spenden wird gebeten.