Auf sie ist Verlass: Die Chauffeure Sandra Gawenat und Günter Stecher sind während des Turniers viel unterwegs und lassen niemand stehen, egal, wo es hingeht. Foto: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

TennisTurnier-Fahrdienst ist sich für keine Tour zu schade

(mb). Während die Spieler bei den vierten European Senior Open in Baiersbronn auf dem Platz ihre Strecken zurücklegen, sind Sandra Gawenat und Günter Stecher für den Fahrdienst während des Turniers zuständig. Dabei spulen sie jede Menge Kilometer auf den Straßen runter.

Fahrdienst bedeutet für die beiden gleichwohl nicht, nur die Turnierteilnehmer abzuholen und wieder in ihre Hotels zu bringen, auch Besorgungen und Kurierdienste müssen von ihnen während des viertägigen Events erledigt werden. Während Günter Stecher erst seit vier Jahren die von einem örtlichen Autohaus zur Verfügung gestellten Autos gerne fährt, ist Sandra Gawenat in Sachen Fahrdienst ein alter Hase. "Seit ich den Führerschein habe, bin ich bei allen Turnieren für den Fahrdienst eingeteilt, also seit 22 Jahren. Da weiß ich, was ich zu tun habe", sagt sie. Eine Woche Urlaub opfert sie extra dafür. "Man macht es dem Verein zuliebe und es heißt immer, ›Sandra, du machst es ja wieder, dabei wollten wir auch einige junge Leute mit dem Dienst beauftragen, aber es ist schon eine Verantwortung, die uns anvertrauten Autos zu fahren‹".

Von morgens bis abends sind die Fahrdienstleute dabei im Einsatz, auch bei der beliebten Players Night werden die Gäste bis zur Haustür gefahren, egal wie spät es ist – ein Service, den alle zu schätzen wissen. "Einmal nachts sind wir mit einem 500er Mercedes im Drive Inn eines Fastfoodrestaurants vorgefahren, das war schon toll", erzählt Gawenat.

Günter Stecher holt nicht nur die Aktiven des Turniers ab, auch den norwegischen Delegierten hat er auf eine Besichtigungstour quer durch den Schwarzwald mitgenommen. Für die aktuellen European Senior Open hat er gerade im tiefsten Elsass eine Palette Flammkuchen abgeholt und ist dafür rund 400 Kilometer gefahren. "Gut, dass die Autos und ich auch gesponsert sind", sagt er lachend.

Die spanische Spielerin Ana Salas-Lozano beispielsweise habe er schon einige Male vom Flughafen abgeholt, so auch in diesem Jahr, als sie in Straßburg ankam. "Hauptsächlich sprechen wir dann über sportliche Dinge, aber das ein oder andere persönliche Gespräche ist schon mal dabei", verrät Stecher. Die beiden verstehen sich. Letztes Jahr habe sie ihm sogar eine Flasche spanischen Wein mitgebracht, "das zeigt, dass wir Fahrer schon einen gewissen Stellenwert haben". Günter Stecher ist mit Freude bei der Sache, "top Autos in einer top Atmosphäre das weiß ich zu schätzen" – und ist wie seine Kollegin Sandra Gawenat ständig auf Abruf.